Das wird Wladimir Putin gar nicht gerne hören. Ausgerechnet einer seiner engsten Verbündeten stellte sich jetzt öffentlich gegen ihn. In einer öffentlichen Erklärung lobte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin den Ukraine-Präsidenten Selenskyj in höchsten Tönen.
Diese Aussagen dürften Wladimir Putin gar nicht gefallen. Ausgerechnet sein engster Verbündeter, Jewgeni Prigoschin, stellte sich nun gegen ihn. Statt positive Worte über den Kreml-Chef zu verlieren, nutzte der Gründer der berüchtigten Söldnergruppe Wagner die Gelegenheit, um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den höchsten Tönen zu loben.
Wladimir Putin tobt: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin lobt Putin-Feind Selenskyj
Wie die "Daily Mail" berichtet, habe Jewgeni Prigoschin, der auch als "Putins Koch" bezeichnet wird, Selenskyj als "starke und selbstbewusste Führungspersönlichkeit" gelobt, die "nicht unterschätzt" werden dürfe. In einer Erklärung, die von Prigoschins Firma in den sozialen Medien verbreitet wurde, sagte er: "Obwohl er der Präsident eines Landes ist, das Russland derzeit feindlich gesinnt ist, ist Selenskyj ein starker, selbstbewusster, pragmatischer und netter Mann."
Das steckt hinter Jewgeni Prigoschins Lobeshymne auf Wolodymyr Selenskyj
Auf die Frage, warum er einen Mann lobt, den Moskau seit seiner Machtübernahme 2019 weitgehend kritisiert, herabgesetzt und angegriffen hat, fügte er hinzu: "Um stärker zu werden, um zu gewinnen, muss man den Gegner mit Respekt behandeln", stellt er klar. "Unterschätzen Sie ihn nicht. Suchen Sie immer nach Schwachstellen in sich selbst und sehen Sie, was gut und wichtig ist und was man aus den Erfahrungen des Gegners lernen kann."
Kreml beschimpft Selenskyj als Chef von "Drogenabhängigen und Neonazis"
Seine Äußerungen stehen im krassen Gegensatz zu der vom Kreml verbreiteten Charakterisierung Selenskyjs. Als Putin im Februar seine Invasion in der Ukraine begann, rief er die ukrainischen Soldaten auf, Selenskyj abzusetzen, da es einfacher sei, mit Generälen zu verhandeln als mit der "Bande von Drogenabhängigen und Neonazis", die derzeit an der Macht sei, hieß es damals.
Russische Staatsmedien und dem Kreml nahestehende Seiten in den sozialen Medien haben ebenfalls unbegründete Behauptungen aufgestellt, Selenskyj sei drogenabhängig. In einem Interview sagte Außenminister Sergej Lawrow: "Er sagt viele Dinge. Es kommt darauf an, was er trinkt oder was er raucht".
Strebt Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin heimlich nach mehr Macht? Das sagen Experten
Ganz anders scheint es Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zu sehen. Die russische Politikanalystin Tatjana Stanowaja sagte, es sei interessant, dass Prigoschin eine Meinung vertrete, die weit von Putins Meinung entfernt sei - eine Meinung, die andere Mitglieder der herrschenden Elite vielleicht nicht zu äußern wagten. Sie fügte hinzu: "Prigoschin hat es gewagt. Er glaubt, dass er das Recht dazu hat und dass es Putin nicht verärgern würde." Der Expertin zufolge strebe Prigoschin keine formale Machtposition an: "Ich glaube, für ihn ist es eher ein "Geschäftsprojekt", das er Putin "verkaufen" muss, um enger mit dem Kreml verbunden zu sein."
In den letzten Wochen hatte sich der Wagner-Chef mehrfach öffentlich zu Wort gemeldet und gemeinsam mit dem tschetschenischen Staatschef Ramsan Kadyrow die Leistungen der russischen Generäle in der Ukraine scharf kritisiert.
Schon gelesen? Russische Schachlegende nach Sturz im Koma! Wollte Putin ihn eliminieren?
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
sba/bua/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.