Wurde Russland ausgerechnet vom ehemaligen US-Präsidenten unterstützt? Im russischen Staatsfernsehen wurde Donald Trump jetzt indirekt Dank ausgesprochen. Warum genau, lesen Sie hier.
Ist Russland dank Donald Trump wirtschaftlich besser aufgestellt, als der Westen angenommen hatte? Wladimir Putin führt derzeit einen verheerenden Krieg gegen die Ukraine, den die EU und die USA unter anderem mithilfe von Sanktionspaketen stoppen wollen. Die Maßnahmen sollen vor allem die russische Wirtschaft aushebeln - die soll aber dank Ex-US-Präsident Trump angeblich nicht groß leiden.
Russen danken Ex-US-Präsident Donald Trump im russischen Staatsfernsehen
Im russischen Staatsfernsehen wurde dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump jetzt indirekt Dank ausgesprochen. In einem Clip, der auf dem Russland kritischen YouTube-Channel Russian Media Monitor geteilt wurde, spricht TV-ModeratorWladimir Solowjow unter anderem mit Andrey Sidorov, dem stellvertretenden Dekan für Weltpolitik an derLomonossow-Universität Moskau, über die wirtschaftliche Situation Russlands.Sidorov behauptet, die USA und China würden stark aufrüsten und auch Russland müsse sich wirtschaftlich neu aufbauen.
In dem Zusammenhang sagt Sidorov jedoch auch, dass Russlands wirtschaftliche Lage weitaus besser sei, als der Westen angenommen habe. Dies sei Donald Trump zu verdanken. "Damit, alle Sanktionen abzuschaffen, hat Trump uns vier Jahre gegeben, um uns auf das vorzubereiten, was gerade geschieht." Damit spielt Sidorov wohl unter anderem auf eine Entscheidung des Ex-US-Präsidenten aus 2019 an, bei der er Sanktionen gegen den russischen Aluminiumgiganten Rusal aufgehoben hatte. Sidorov ist überzeugt, wäre Hilary Clinton anstatt Trump US-Präsidentin gewesen, "hätte alles vor vier Jahren angefangen." Ob er mit "alles" den russischen Krieg in der Ukraine meint, lässt er offen.
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"Mit den Sanktionen verkalkuliert": Russen danken Trump und dem Coronavirus für Wirtschaftslage
"Sie [der Weste, Anm.d.Red.] haben sich mit den Sanktionen verkalkuliert, weil sie darauf gesetzt habe, dass unsere Wirtschaft noch die aus 2016 ist", so Sidorov. Solovyov glaubt nicht nur, dass Trump Russland einen angeblichen wirtschaftlichen Vorteil verschafft habe, sondern auch die Pandemie: "Und so komisch das auch klingen mag, das Coronavirus hat uns sehr geholfen." Sowohl seine als auch Sidorovs Aussagen sind kritisch zu betrachten, da sowohl von russischer Seite aus als auch von ukrainischer Seite im Rahmen des Kriegs mit Propaganda-Mitteln gearbeitet wird. Auch in diesem Fall scheinen Tatsachen verdreht zu werden. Wie laut "dw.com" im August eine Studie der Yale Universität zeigte, sind aufgrund der Sanktionen des Westens russische Importe zusammengebrochen und viele Firmen in einer prekären Wirtschaftslage.
"Diese Leute sind so realitätsfremd": Kritische Reaktionen auf Andrey Sidorovs Aussagen
Dass im russischen Staatsfernsehen dennoch behauptet wird, der Ukraine-Krieg und die damit einhergehenden Sanktionen durch den Westen würden Russland wirtschaftlich nicht wehtun, wird in den Kommentaren unter dem YouTube-Video ausgiebig thematisiert: "Jemand sollte ihnen sagen, dass am Tag 250 der Sonderoperation Russlands größter Verlust an Gefallenen bei etwa 950 an einem einzigen Tag lag. Dann sollte man ihnen sagen, dass ihre Wirtschaft durch die Invasion um ein Jahrhundert zurückgeworfen wurde", schreibt jemand. Ein weiterer User zeigt sich ebenfalls fassungslos über die unrealistische Einschätzung der Lage: "Je länger dieser Krieg andauert, desto verrückter und realitätsfremder werden diese Leute!" In einem anderen Kommentar heißt es: "Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass Trump Putin nicht mehr wie früher Komplimente macht."
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rad/news.de