Zum ersten Mal seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine wurde Wladimir Putin jetzt selbst mit einem Gewehr in der Hand gesehen. Besonders die Begleitung des Kreml-Boss' erstaunte dabei allerdings.
Fast acht Monate nach Kriegsbeginn in der Ukraine hat sich Kremlchef Wladimir Putin auf einem Truppenübungsplatz erstmals selbst beim Schießen mit einem Scharfschützengewehr filmen lassen. Das russische Staatsfernsehen zeigte, wie der Oberbefehlshaber liegend unter einem Tarnnetz die Waffe vom Typ Dragunow abfeuerte. Anschließend sprach er auf dem Areal in Rjasan rund 200 Kilometer südöstlich von Moskau mit Soldaten. Zusammen mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu kontrollierte Putin vor laufender Kamera auch demonstrativ die Ausrüstung der Kämpfer.
Wladimir Putin sägte Sergej Schoigu offenbar nicht ab nach Spekulationen um Machtverlust
Der Besuch erfolgte inmitten von Kritik an einer schlechten Vorbereitung russischer Soldaten für den Krieg in der Ukraine. So klagen etwa die Frauen von Rekruten, ihre Männer würden nahezu ohne Ausrüstung an die Front geschickt. Soldaten müssten zum Beispiel Rucksäcke, Medikamente, Thermounterwäsche und Socken selbst kaufen. An Putins Seite war erstmals seit einiger Zeit auch wieder Verteidigungsminister Schoigu zu sehen. Seine Abwesenheit in der Öffentlichkeit hatte Spekulationen über einen Machtverlust genährt. Doch der Propaganda-Auftritt zog im Netz eine Menge Spott nach sich. Putin sei besser ausgerüstet, als jeder andere seiner Soldaten, hieß es da unter anderem.
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Wladimir Putin zahlt neuen Rekruten im Ukraine-Krieg mindestens 3000 Euro
Schoigu habe Putin in Rjasan unter anderem über die Ausbildung für Soldaten informiert, die nach einer Teilmobilmachung in die Armee eingezogen worden seien, hieß es. Jeder Soldat verbrauche während der Vorbereitung auf den Krieg mindestens 600 Schuss Munition und werfe fünf Handgranaten, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Putin hatte erst zuletzt im nationalen Sicherheitsrat betont, neu einberufene Soldaten müssten "mit allem versorgt werden, was sie brauchen". Dies betreffe insbesondere die Ausrüstung, Ernährung und medizinische Versorgung. Der Präsident hatte zudem die monatliche Zahlung von mindestens 195.000 Rubel (etwa 3225 Euro) an Soldaten angeordnet, die durch die Teilmobilmachung in den Krieg ziehen.
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rut/news.de/dpa