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Russische Universitätsprofessorin entlassen: Sie warnte ihre Studenten: Gefängnis ist besser, als Putins Kanonenfutter zu sein

Die russische Professorin Olga Lizunkova hat sich während einer Vorlesung offen gegen den Ukraine-Krieg ausgesprochen. In einem Anti-Kriegs-Monolog erklärte sie ihren Studenten, dass es besser sei, ins Gefängnis zu gehen als an der Front als Kanonenfutter herzuhalten. Dafür wurde die junge Russin entlassen.

Wladimir Putin duldet keine Kritik am Ukraine-Krieg. (Foto) Suche
Wladimir Putin duldet keine Kritik am Ukraine-Krieg. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

Weil sie offen ihre Meinung sagte, droht der russischen Universitätsprofessorin Olga Lizunkova im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. In einem Anti-Kriegs-Monolog hatte die 25-Jährige ihren Studenten, denen die Einberufung in den Krieg droht, erklärt, dass es ihrer Meinung nach besser sei, ins Gefängnis zu gehen, als im Ukraine-Krieg als Kanonenfutter für Wladimir Putin herzuhalten. Über den Vorfall berichtet aktuell der britische "Mirror".

Professorin warnte Studenten: Gefängnis ist besser, als Kanonenfutter zu sein

Nach ihrem Monolog hatten einige Studenten die Professorin bei der Polizei gemeldet. Die Behörden müssen nun klären, ob man die junge Russin wegen "Diskreditierung der russischen Armee" zu einer Gefängnisstrafe oder einer Geldstrafe verurteilt. Ihren Job an der Universität ist sie bereits los. Ereignet hatte sich der Vorfall zwei Tage nachdem Wladimir Putin die Teilmobilisierung in Russland angeordnet hatte.

Wladimir Putin will Kriegskritik per Gesetz im Keim ersticken

Olga Lizunkova fühlt sich falsch behandelt. Im Interview erklärte die 25-Jährige: "Ich habe ihnen nicht geraten, ins Gefängnis zu gehen. Sie haben mich falsch dargestellt. Ich habe gesagt, Gefängnis ist besser als Krieg." Wladimir Putin hatte das Gesetz zur "Diskreditierung der russischen Armee" kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges verabschiedet, um Kritik an dem Einmarsch in die Ukraine im Keim zu ersticken. Der verheirateten Lehrerin droht nun (im besten Fall) eine Geldstrafe von bis zu 843 Euro oder (im schlimmsten Fall) eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren.

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/bos/news.de

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