2010 fand man die nackte Leiche des britischen Spions Gareth Williams in einem Koffer in seinem eigenen Badezimmer. Zwölf Jahre später behaupten nun ein Ex-Abgeordneter und ein Ex-KGB-Spion, der Kreml habe den Agenten töten lassen.
Auch zwölf Jahre nach dem Tod des britischen Spions Gareth Williams gibt der Todesfall Rätsel auf. Nun berichtet der britische "Daily Star" unter Berufung auf die Aussagen von dem Ex-Abgeordneten Norman Baker und dem ehemaligen KGB-Spion Boris Karpichkov, dass der Kreml den Agenten töten ließ, weil er dabei war, finanzielle Korruption in Russland aufzudecken.
Britischer Spion tot in Koffer entdeckt - ließ Wladimir Putin den Agenten ausschalten?
Die Umstände von Williams' Tod warfen damals etliche Fragen auf, da man seine Leiche in einem mit Schloss gesicherten Koffer fand, welcher wiederum in seinem eigenen Badezimmer in seiner Wohnung in London deponiert worden war. "Finden Sie jemanden, der nicht irgendein Handlanger von Scotland Yard ist, der Ihnen ehrlich sagen kann, dass Gareth Williams in sein Badezimmer ging, die Tür schloss, das Licht ausschaltete und sich in einen Sack steckte", so der Ex-Abgeordnete Baker gegenüber "WalesOnline".
Ex-Abgeordneter und Ex-KGB-Spion sicher: Russen stecken hinter Ermordung
Baker ist davon überzeugt, dass der Kreml hinter der Ermordung des in Anglesey in Wales geborenen Spions steckt. "Meine Meinung zu den Beweisen, die wir sammeln konnten und die veröffentlicht wurden, ist, dass es wahrscheinlich die Russen waren, die das getan haben", so Baker weiter im Interview. Er und Ex-KGB-Agent Karpichkov vermuten, dass man Williams beseitigen wollte, weil er kurz davor war, Geldwäsche und Korruption in Russland aufzudecken und einen Maulwurf in den britischen Sicherheitsdiensten zu beseitigen.
"Gareth Williams gehörte zu einem Team, das illegale Aktivitäten einiger sehr mächtiger, mit dem Kreml verbundener Personen untersuchte, bei denen es um milliardenschwere Geldwäscheoperationen ging", so Karpichkov. Er glaubt, dass die Russen Williams vergiften ließen.
Selbstmord-Serie russischer Oligarchen: Lässt Putin seine Feinde eleminieren?
Es wäre nicht das erste Mal, dass der Kreml Feinde ausgeschaltet hat. In den letzten Monaten sind mehrere prominente russische Geschäftsleute bei einer Reihe von verdächtigen "Selbstmorden" ums Leben gekommen, nachdem sie sich gegen Wladimir Putins Krieg in der Ukraine ausgesprochen hatten.
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fka/bos/news.de
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