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Hossein Mahini: Gewaltsame Proteste im Iran! Fußballer nach Verhaftung wieder frei

Im Iran protestieren viele Menschen gegen die Unterdrückung durch die Regierung. Unter den Demonstranten befand sich der Fußballer Hossein Mahini. Er wurde nun festgenommen, wie zahlreiche andere Demonstranten. Amnesty International sprach von gezielter Eskaltion der Gewalt durch die Regierung.

Fußballer Hossein Mahini wurde während der Proteste gegen die repressive Führung der iranischen Regierung festgenommen. (Foto) Suche
Fußballer Hossein Mahini wurde während der Proteste gegen die repressive Führung der iranischen Regierung festgenommen. Bild: picture alliance/dpa/LaPresse via ZUMA Press | Cecilia Fabiano

Nach dem Tod von Mahsa Amini im Iran demonstrierten landesweit zahlreiche Menschen gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische System. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich "unislamischen Outfits" festgenommen. Was genau mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau war ins Koma gefallen und am 16. September in einem Krankenhaus gestorben. Ein ehemaliger iranischer Fußball-Nationalspieler unterstützte die Proteste in seinem Land - und ist nun in Haft. Amnesty International veröffentlicht neue Todeszahlen und spricht von bewusster Eskalation.

Iranischer Fußballer Mahini kommt auf Kaution frei

Der wegen seiner Unterstützung für die systemkritischen Proteste inhaftierte iranische Fußballer Hossein Mahini ist laut Medienberichten auf Kaution freigelassen worden. Der ehemalige Nationalspieler wurde in der Nacht zum Mittwoch gegen eine Kaution von umgerechnet 30 000 Euro aus der Haft entlassen und sei in der Zwischenzeit wieder zu Hause, berichtete das Sportportal "Varzesh3".

Seine Verhaftung schlug im Iran hohe Wellen und führte landesweit zu Solidaritätskundgebungen mit dem früheren Kapitän des 14-maligen Meisters Persepolis Teheran. Auch die iranische Nationalmannschaft solidarisierte sich.

"Wer sich Sorgen um seine Landsleute macht, ist kein Straftäter, sondern ein ehrenhafter Mensch (...) lasst Mahini frei", war die Botschaft der Nationalspieler. Persepolis wollte aus Protest gegen Mahinis Inhaftierung ein Ligaspiel am Wochenende nicht bestreiten, wurde aber dazu gezwungen.

Auch ehemalige iranische Bundesligaprofis wie Ali Karimi (FC Bayern München, FC Schalke 04) und Mehdi Mahdavikia (Hamburger SV, Eintracht Frankfurt) unterstützten Mahini und die Proteste.

Proteste im Iran nach Tod von Mahsa Amini: FußballerHossein Mahini festgenommen

Die Festnahmen im Zusammenhang mit den regierungskritischen Protesten im Iran gehen weiter. Medienberichten zufolge wurde neben Demonstranten und Künstlern auch ein bekannter Fußballspieler festgesetzt. Der 36-jährige ehemalige Nationalspieler Hossein Mahini, der aktuell bei Saipa Teheran spielt, wurde wegen seiner Unterstützung für die anhaltenden Proteste festgenommen, wie unter anderem das Sportportal "khabarvarzeshi" berichtete. Der iranische Kleriker Mohammed-Dschawad Hadschali-Akbari sagte unterdessen beim Freitagsgebet in Teheran, das Volk fordere die Todesstrafe für "Unruhestifter".

Amnesty International wirft Regierung im Iran gezielte "Eskalation der Gewalt" vor

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf der iranischen Führung eine systematische Eskalation der Gewalt vor. Die Organisation dokumentierte nach eigenen Angaben den Tod von 52 Frauen, Männern und Kindern aufgrund des Handelns der Sicherheitskräfte. Amnesty erklärte weiter, ihnen liege die Kopie eines Dokuments vor, aus dem hervorgehe, dass die Führung der Streitkräfte schon am 21. September die Kommandeure in allen Provinzen angewiesen habe, mit aller Härte gegen Demonstrierende vorzugehen. Diese seien darin als "Unruhestifter und Revolutionsgegner" bezeichnet worden. Der Befehl belege, dass die Eskalation der Gewalt und der Einsatz scharfer Munition System habe und eine bewusste Strategie der iranischen Führung sei, hieß es.

Über die Demonstrationen gibt es auch wegen der Einschränkung des Internets zurzeit wenige Informationen. In den sozialen Medien Augenzeugen zufolge finden Proteste auch auf den Dächern von Häusern statt. Dort versammeln sich demnach Nachbarn und rufen systemkritische Slogans.

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Schwerwin Hadschipur verhaftet: Musiker veröffentlichte Protestsong

Unklar ist etwa das Schicksal eines Musikers: Der iranische Sänger Schwerwin Hadschipur hatte mit einem Protestsong mehr als 40 Millionen Klicks auf Instagram erreicht - das Video wurde aber am Donnerstagabend entfernt. Der Sänger soll im Norden des Landes verhaftet worden sein. Der Song mit dem Titel "Für" beschreibt unter anderem die Forderungen der Demonstranten. "Für Sehnsucht nach einem normalen Leben, für Tanzen auf den Straßen, für Küssen ohne Angst" heißt es etwa in dem Lied.

Nach Ansicht von Beobachtern hat der Musiker damit einen Nerv getroffen: "Normal leben, das ist das Ziel der Proteste und diesen Wunsch der Iraner sehen wir auch in den sozialen Medien", so ein iranischer Politologe, der wegen der Spannungen im Land anonym bleiben wollte. Insbesondere die junge Generation der iranischen Frauen wolle selbst darüber entscheiden, was sie trage und was sie aus ihrem Leben mache, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Um jedoch "normal" zu leben, müssten die islamischen Gesetze im Land revidiert werden, so der Politologe. Dies habe der Klerus bislang nicht zugelassen, weil dies zu einem "Dominoeffekt" führen könnte und alles infrage stellen würde, meinte er.

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/news.de/dpa

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