Die Moral der Kreml-Reservisten dürfte nicht gerade wachsen. Angeblich müssen sich die neuen Putin-Kämpfer selbst medizinisch versorgen. Eine derartige Ausbildung und das Fachwissen für Erste Hilfe seien nicht vorhanden, heißt es.
Ob so die Moral der russischen Reservisten-Truppen im seit sieben Monaten andauernden Ukraine-Krieg angehoben wird, darf doch arg bezweifelt werden. Wie das britische Verteidigungsministerium aktuell erklärt, soll sich die medizinische Versorgung der russischen Armee auf dem Tiefpunkt befinden. Die medizinische Ausbildung und das Fachwissen für Erste Hilfe im Allgemeinen sollen nur äußerst bedingt vorhanden sein, erläutert das Verteidigungsministerium in einem Post beim Kurznachrichtendienst Twitter (siehe Tweet) weiter. Die Truppen werden vor ihrem Einsatz offenbar nicht oder nur bedingt darin ausgebildet.
Wladimir Putin schickt Reservisten ohne medizinische Versorgung in Ukraine-Krieg
Britische Verteidigungsexperten schließen daraus, dass der Mangel an medizinischer Versorgung zu einer "sinkenden" Moral der russischen Soldaten und einem Mangel an Kampfbereitschaft beitragen würde. In der Erklärung heißt es: "Die medizinische Versorgung der russischen Kampftruppen in der Ukraine wird wahrscheinlich immer schlechter. Einige neu mobilisierte russische Reservisten wurden angewiesen, sich selbst mit Erste-Hilfe-Material zu versorgen, mit dem Hinweis, dass Hygieneartikel für Frauen eine kostengünstige Lösung sind."
Lesen Sie auch: Nächster Rückschlag! Neues Anti-Putin-Kommando trainiert in DeutschlandLatest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 30 September 2022
— Ministry of Defence ???????? (@DefenceHQ) September 30, 2022
Find out more about the UK government's response: https://t.co/Y8S1k3So8J
???????? #StandWithUkraine ???????? pic.twitter.com/BHmCsXHR8G
Putin-Reservisten versorgen sich selbst mit Ausrüstung
Selbst bei lebensrettender Ausrüstung sind die Putin-Reservisten offenbar auf sich selbst gestellt. Einige Truppen haben sich demnach ihre eigenen modernen Abbindesysteme (Tourniquet) nach westlichem Vorbild beschafft, diese aber mit Kabelbindern an ihrer Ausrüstung befestigt, anstatt sie mit Klettverschlüssen zu befestigen - "wahrscheinlich, weil solche Ausrüstung knapp ist und gestohlen werden könnte", heißt es in dem Bericht weiter. Die Folge: Die rechtzeitige Versorgung im Falle einer katastrophalen Blutung auf dem Schlachtfeld wird behindert oder unmöglich gemacht.
Die Erklärung des Verteidigungsnachrichtendienstes endet mit der Feststellung, dass das mangelnde Vertrauen der russischen Truppen in eine ausreichende medizinische Versorgung mit ziemlicher Sicherheit in vielen Einheiten zu einer "sinkenden Moral" und einem Mangel an Bereitschaft zu offensiven Operationen beiträgt.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
rut/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.