Aufgrund der hohen Strom- und Gaspreise hat die Bundesregierung die Handbremse angezogen. Am Donnerstag wurde eine Energiepreisbremse beschlossen. Wie hoch fallen die Entlastungen für die Haushalte aus?
Die Energiekrise setzt vielen Haushalten und Unternehmen zu. Aufgrund der starken Preisanstiege für Gas oder Strom müssen Bürger und Bürgerinnen deutlich mehr zahlen. Um die Menschen zu entlasten gab es bereits im September die Energiepauschale für alle, die Einkommenssteuer zahlen. Doch nun schnürte die Ampelregierung am Donnerstag, den 29. September, ein neues Hilfspaket: eine Energiepreisbremse. Was bringt sie und entlastet sie auch die Menschen?
Energiepreisbremse kommt: Bunderegierung setzt Preisdeckel auf hohe Gas- und Strompreise
Mit einem neuen "Abwehrschirm" von bis zu 200 Milliarden Euro sollen Verbraucher und Unternehmen wegen der stark steigenden Energiepreise gestützt werden. Die bis zuletzt umstrittene Gasumlage ist vom Tisch - stattdessen soll es eine Gaspreisbremse geben. Wer damit konkret in welchem Umfang entlastet wird, steht noch nicht fest. Dazu soll eine Kommission bis Mitte Oktober Vorschläge machen.
"Die Preise müssen runter", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Dafür werde die Bundesregierung alles tun. Dies solle dazu beitragen, dass Rentnerinnen und Rentner, Familien, Handwerksbetriebe und Industrie Preise bezahlen könnten. Die Pläne versetzten die Regierung in die Lage, auf die vorgesehene Gasumlage zu verzichten, sagte Scholz. "Sie wird nicht mehr gebraucht." Die Gasumlage, die eigentlich vom 1. Oktober an erhoben werden sollte, werde nun per Verordnung zurückgezogen, sagte Wirtschaftsminster Robert Habeck (Grüne). Sollten Verbraucher sie schon gezahlt haben, müsse sie zurückgezahlt werden. Offen bleibt aber noch genau, wie die Energiepreisbremse aussehen wird. Außerdem wurde auf der Pressekonferenz nicht erklärt wie hoch der Preis und der Basisverbrauch gedeckelt wird.
Fast 600 Euro Ersparnis! So viel sparen Haushalte durch die Gaspreisbremse
Wie hoch die Entlastungen für den Strom- und Gasverbrauch ausfallen könnten, zeigen Beispielrechnungen von "Check 24" für die "Bild"-Zeitung. Für das Erdgas zog das Portal den aktuellen Gaspreis von 19,7 Cent pro Kilowattstunde, bei einer Mehrwertsteuer von sieben Prozent, heran. Für einen privaten Haushalt, der 20.000 Kilowattstunden verbraucht, würde ein gedeckelter Gaspreis von 10 Cent pro Kilowattstunde und ein Basisverbrauch von 80 Prozent eine Ersparnis von 1.552 Euro bringen. Das macht auf der Rechnung dann nur 2.388 Euro anstatt3.940 Euro aus. Wer 5.000 Kilowattstunden verbraucht, zahlt mit Gaspreisbremse nur597 Euro. Zum Vergleich: Ohne einen Preisdeckel sind es 985 Euro. Die Ersparnis liegt mit der Bremse bei 388 Euro.
So hoch fallen die Entlastungen beim Strompreis aus
Beim Strompreis gibt es dadurch auch Einsparpotenzial. Würde man bei einem aktuellen Strompreis von 43,9 Cent pro Kilowattstunde eine Deckelung von 30 Cent pro Kilowattstunde festlegen, den Basisverbrauch auf 80 Prozent festsetzen und von auf zwei Cent pro Kilowattstunde reduzierte Netzentgelte ausgehen, zahlen Haushalte nur 1.619 Euro. Ohne Strompreisbremse sind es 2.195 Euro. Dadurch sparen Verbraucher:innen 576 Euro. Die Berechnung bezieht sich auf einen Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden. Haushalte, die 1.500 Kilowattstunden verbrauchen, zahlen so nur 486 Euro, ohne Strompreisbremse wären es 659 Euro. Insgesamt liegt die Ersparnis bei 173 Euro.
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bos/gom/news.de/dpa
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