Wladimir Putin schreckt offenbar nicht davor zurück, mit einer Terrorgruppe gemeinsame Sache zu machen. Es soll Pläne für ein gemeinsames Handelsabkommen zwischen Russland und den Taliban aus Afghanistan geben. Das könnte vereinbart werden.
Obwohl Wladimir Putin dies immer wieder bestreitet, treffen Russland die westlichen Sanktionen offenbar hart. Um die Wirtschaft weiter am Laufen zu halten, muss sich der Kreml wohl auch neue Handelspartner suchen. Jetzt soll Putin sogar eine Kooperation mit den Taliban eingehen.
Wladimir Putin plant offenbar Handelsabkommen mit den Taliban
Ein Geschäft zwischen Russland und der Terrorgruppe bestätigte Taliban-Minister Haji Nooruddin Azizi gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach haben die Machthaber in Afghanistan ein vorläufiges Abkommen unterzeichnet, das die Lieferung von Benzin, Diesel, Gas und Weizen vorsieht. Russland habe einen Rabatt auf die durchschnittlichen Weltmarktpreise für Rohstoffe geboten. Jährlich etwa eine Million Tonnen Benzin, eine Million Tonnen Diesel, 500.000 Tonnen Flüssiggas und zwei Millionen Tonnen Weizen sollen laut Azizi nach Afghanistan geliefert werden. Das Abkommen würde auf unbestimmte Zeit gelten, wenn beide Parteien zustimmen würden. Von russischer Seite gab es bislang keine Stellungnahme.
Rohstoffe sollen von Russland nach Afghanistan geliefert werden
Es wäre das erste größere internationale Wirtschaftsabkommen für die Taliban seit der Rückkehr an die Macht in Afghanistan vor gut einem Jahr. Moskau erkennt die Taliban-Regierung wie die westlichen Staaten bislang offiziell nicht an. Allerdings ist die russische Botschaft in der Hauptstadt Kabul noch geöffnet und laut Reuters sollen Anführer der Gruppe vor der Machtübernahme in Russland zu Gast gewesen sein. Laut Azizi wolle Afghanistan seine Handelspartner diversifizieren. Derzeit bezieht das Land bereits Gas und Öl aus dem Iran sowie Turkmenistan und hat enge Beziehungen zu Pakistan.
Taliban sind für Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan bekannt
Viele Afghanen und Afghaninnen leben in Armut. Die Situation soll sich seit dem Abzug der US-Truppen und der Machtübernahme durch die Taliban im Sommer 2021 weiter verschlechtert haben. Die islamistische Terrorgruppe ist für ihre schrecklichen Menschenrechtsverletzungen bekannt. So wurden zum Beispiel bereits eine Frau und ein Mann gesteinigt, weil sie außerehelichen Sex hatten, ein Journalist entführt und Zivilisten offenbar aus Langeweile getötet.
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gom/bos/news.de
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