Außenpolitisch steht es für Wladimir Putin offenbar nicht zum Besten. Seine einst treuen Verbündeten China und Indien scheinen sich immer weiter abzuwenden. Auch die Türkei drängt auf ein Ende des Krieges in der Ukraine. Das lässt Wladimir Putin explodieren.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat möglicherweise angedeutet, dass Russland einen seiner letzten Verbündeten verloren haben könnte, nachdem er selbst auf ein gestörtes Verhältnis zu China hingewiesen hatte. In den vergangenen Tagen haben China und Indien, die vom Kreml einst als befreundete Nationen bezeichnet wurden, Druck auf Wladimir Putin ausgeübt, nachdem der Kreml-Boss seine neueste nukleare Drohung gegen den Westen ausgesprochen und die landesweite Teilmobilisierung seiner Truppen erlassen hatte.
Wladimir Putin verlassen von letzten Verbündeten: China drängt auf Ukraine-Frieden
Lawrow, der jüngst vor der UN-Generalversammlung sprach, weigerte sich, die Frage eines Reporters zu beantworten, ob China den Kreml unter Druck setzt, den Krieg bald zu beenden. Lawrow diskutierte zunächst über die Wortwahl des Journalisten, bevor er donnerte: "Sagen Sie Ihren Lesern, dass ich der Frage ausgewichen bin."
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Chinas Außenminister Wang Yi, der ebenfalls an der 77. Sitzung der UN-Vollversammlung teilnahm, forderte ein Ende des Krieges auf dem Verhandlungsweg. "China unterstützt alle Bemühungen, die zu einer friedlichen Lösung der Ukraine-Krise beitragen. Die vordringlichste Aufgabe ist es, Gespräche für den Frieden zu erleichtern", sagte Wang vor der Versammlung und betonte, dass Russland und die Ukraine gemeinsame Anstrengungen unternehmen sollten, um ein "Übergreifen der Krise zu verhindern". Diese Abkehr von den üblichen Erklärungen Chinas stellt eine offensichtliche Provokation gegenüber seinem langjährigen Verbündeten Wladimir Putin dar, dem China zu Beginn des Krieges noch eine "unzerstörbare" Bindung attestiert hatte.
Wladimir Putin wütet: Indien fordert Kriegsende in der Ukraine
Indien, das ebenfalls historische Wirtschaftsbeziehungen sowie eine Reihe von bilateralen Verteidigungsabkommen mit Moskau unterhält, stellte sich hinter China. Diese Änderung des Tons hat sich im Vergleich zum Beginn der ukrainischen Invasion deutlich verändert, als die beiden Länder lautstark westliche Sanktionen gegen Russland kritisierten und sich weigerten, diese Sanktionen in Kraft zu setzen und weiterhin russische Energie aufkauften.
Doch in den vergangenen Wochen schienen Putins Seilschaften brüchig zu werden - eine Entwicklung, die das Weiße Haus zuletzt in einer Stellungnahmen als "bemerkenswert" bezeichnet hatte. Beim Gipfeltreffen mit den russischen Verbündeten während einer Zusammenkunft der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) im usbekischen Samarkand sei Putin sogar wütend geworden, als China und Indien erklärten, sie seien beide über die Invasion in der Ukraine beunruhigt, so Quellen in "The Times".
Russland-Verbündeter Türkei rügt Wladimir Putin wegen Referenden in Ukraine
Die Äußerungen aus Peking und Neu-Delhi unterstreichen die zunehmende Isolation Putins und werfen Fragen über die Fähigkeit Russlands auf, seine Wirtschaft aufrechtzuerhalten, die bisher von seinen Verbündeten gestützt wurde. Bislang hat sich Russland auch stark auf den Verbündeten Türkei verlassen, der zwischen dem Westen und Russland vermittelt hat, doch auch diese Beziehung zeigt Abnutzungserscheinungen. Nach Putins Ankündigung, Russland werde in den besetzten ukrainischen Gebieten Referenden durchführen, erteilte die Türkei Wladimir Putin eine scharfe Rüge.
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rut/news.de/dpa
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