Wladimir Putin drohte zuletzt seine territorialen Gebiete mit allen Mitteln zu beschützen. Dafür würde er auch Atomwaffen einsetzen. Das könnte ihn das Leben kosten, sagte jetzt ein Experte. Denn Putins Verbündete würden ihn dann stürzen.
Knapp sieben Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat Russland eine Teilmobilmachung der eigenen Streitkräfte in einer Fernsehansprache angeordnet. Die Teilmobilisierung beginne noch an diesem Mittwoch. Damit will er auch Personalprobleme an der Front lösen. Zugleich kündigte Putin an, die "Referenden" in den besetzten Gebieten der Ukraine über einen Beitritt zu Russland zu unterstützen. Viele Experten sehen darin eine Verzweiflungstat, mit der er sich aber selbst schaden wird. Doch Putin richtete an die Ukraine und den Westen noch eine weitere Drohung:Russland werde alle Mittel einsetzen, um seine territoriale Unversehrtheit zu schützen, sagte Putin. Dazu zählt auch der Einsatz von Atomwaffen. Sollte Putin beschließen seine nuklearen Waffen einzusetzen, könnten ihm zwei seiner Verbündeten in den Rücken fallen und ihn stürzen, sagteProfessor Peter Duncan von der UCL School of Slavonic and East European Studies (SSEES) gegenüber dem britischen "Express".
Wladimir Putin von Schoigu und Gerasimow getötet, wenn er einen Atomangriff befiehlt
Dass Putin tatsächlich seine Atomwaffen einsetzt, halten Experten für unwahrscheinlich. Bereits zu Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine drohte Russland dem Westen und der Ukraine mit nuklearen Reaktionen. Dabei handelt es sich um die propagandistische Rhetorik des Kremls. Sie wollen Angst schüren. Doch die Ukraine lässt sich davon nicht einschüchtern und bekämpft den Aggressor mit aller Macht. Zuletzt konnten die Truppen die russischen Truppen aus dem nordostukrainischen Gebiet Charkiw vertreiben.
Sollte Putin doch einen Atomangriff auslösen würde, müsste er sich erst an seine Befehlshaber wenden, das wären unter anderem der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu und der Generalstabschef der russischen Streitkräfte Waleri Wassiljewitsch Gerassimow. Laut Professor Duncan würden sie seinem Befehl aber vermutlich nicht gehorchen. "Ich glaube immer noch, dass, wenn Putin anfangen würde, Atomwaffen einzusetzen - oder wenn er Schoigu und Gerasimow tatsächlich anweisen würde, Atomwaffen einzusetzen - und zwar nicht nur einzusetzen, sondern sie irgendwo in der Ukraine einzusetzen, ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass [sie] sich weigern würden, und dann müssten sie gegen Putin vorgehen und ihn töten." Dafür brauchen sie aber auch die Unterstützung des russischen Geheimdiensts.
Atomschlag würde "gewaltigen Gegenangriff" der Nato nach sich ziehen
Sollten Schoigu und Gerasimow nicht versuchen Putin auszuschalten und einen atomaren Schlag befehlen, müssen sie mit einem "massiven konventionellen Angriff auf die russischen Streitkräfte" in der Schwarzmeerregion oder der Ukraine auslösen. Außerdem würde auch die Nato reagieren und einen "gewaltigen Gegenangriff" starten.
Putins völlig isoliert: Deshalb begeht der Kreml-Chef Fehler im Ukraine-Krieg
Derzeit sieht es nicht danach aus, dass Wladimir Putins innerer Kreis ihn ausschaltet. Dafür hätten seine Verbündeten zu viel Angst vor dem Despoten. Dennoch treiben sie ihn über die Vorgänge in der Ukraine in die Irre. Putin sei selbst so "von der Realität isoliert", dass er nicht verstehe, was in Russland vorgeht, was die Menschen in Russland denken und was die Menschen im Ausland, also überall, denken. Und deshalb begeht er einen Fehler nach dem anderen", denkt Duncan.
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bos/news.de/dpa
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