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Wladimir Putin: "Zeichen der Schwäche!" Darum droht Putins irrer Plan zu scheitern

Seit sieben Monaten versucht Wladimir Putin die Ukraine zu erobern. Zwar konnten die russischen Truppen einige Gebiete besetzen, doch der gewünschte Erfolg blieb bislang aus. Nun hat Putin offenbar einen neuen Plan, der womöglich ebenfalls zum Scheitern verurteilt ist.

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Wird Wladimir Putin mit seinem Plan scheitern? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Bobylev

Vor knapp sieben Monaten entsendete Wladimir Putin mehr als 100.000 Soldaten für eine "militärische Spezialoperation" in die Ukraine. Zwar konnten die russischen Truppen zahlreiche Gebiete erobern, doch die Ukrainer leisten erbitterten Widerstand. Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven zogen sich russische Truppen fast komplett aus dem nördlichen Gebiet Charkiw zurück. Auch in anderen Regionen droht den russischen Besatzern die Kontrolle zu entgleiten. Nun will der Kreml-Chef mit einer Teil-Mobilisierung weitere 300.000 Soldaten in den Krieg schicken. Diese sollen die geplanten Annexions-Abstimmungen im Osten und Süden der Ukraine absichern. Experten glauben jedoch, dass Putins Plan scheitern werde. Das sind die Gründe.

Irrer Kreml-Plan! So will sich Wladimir Putin die Ukraine einverleiben

In den östlichen Gebieten Luhansk und Donezk sowie Cherson und Saporischschja haben die russischen Besatzer noch für diese Woche völkerrechtswidrige Abstimmungen über den Anschluss an Russland angekündigt. Es handelt sich um Scheinreferenden, weil sie ohne Zustimmung der Ukraine, unter Kriegsrecht und nicht nach demokratischen Prinzipien ablaufen. Mit den vier Gebieten droht sich Moskau eine Fläche von über 108.000 Quadratkilometern einzuverleiben. Das entspricht der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen.

Atomwaffen-Drohung! Putin warnt vor "Angriffen auf eigenes Staatsgebiet"

Auf ähnliche Weise annektierte Russland bereits 2014 die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Wie schon damals ist eine internationale Anerkennung auch diesmal nicht in Sicht. Dennoch würde der Kreml Angriffe auf Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja künftig als Angriffe auf eigenes Staatsgebiet werten. Und Putin droht: "Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes unbedingt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen." Also auch Atomwaffen.

Experten prophezeien Russlands Niederlage! Darum wird Putins Plan scheitern

Laut Prognosen internationaler Militärexperten dürfte Russland länger brauchen als erwartet und nur Verbände mit zweifelhafter Kampfkraft aufstellen können. "Die Teilmobilisierung wird sich on the ground erst in einigen Monaten wirklich auswirken", sagt die Grünen-Politikerin Sara Nanni. Der US-Militärexperte Rob Lee meint auf Twitter, dass auf russischer Seite dann immer mehr Soldaten am Kampf beteiligt seien, die dort nicht sein wollten. Sein Fazit: "Zwischen ukrainischen und russischen Verbänden wird der Unterschied in der Moral und dem Zusammenhalt der Truppe immer größer."

Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, zeigt ein Blick in die Ukraine die riesigen Defizite von Putins Annexionsplan. Seit Wochen tobt in Cherson eine ukrainische Gegenoffensive, bei der bislang ein Dutzend Orte zurückerobert werden konnten. Bis Ende des Jahres könnte die ukrainische Armee die wichtigste Stadt der Region wieder unter Kontrolle bekommen, glauben Beobachter. Und auch in Donezk sieht es ähnlich aus. Dort kontrolliere Russland nur etwa 60 Prozent der Provinz. Obwohl die Kämpfe dort seit Monaten andauern, konnten sich Putins Truppen bislang kaum den Großstädten Kramatorsk und Slowjansk nähern. Zudem verlor Russland vor knapp zwei Wochen in der Nachbarregion Charkiw zehn Orte im Norden von Donezk. Auch in Luhansk sind die ukrainischen Truppen auf dem Vormarsch und konnten bereits erste Orte zurückerobern. Russland kontrolliert somit kein einziges Gebiet, das es sich einverleiben will, vollständig. Vielmehr verlieren die russischen Truppen Gebiete. Im Annexionsplan fehlen zudem zwei Gebiete, die die russischen Truppen derzeit teilweise besetzt. Hat Wladimir Putin etwa kein Vertrauen in seine Truppen? Der Plan wirke nicht wirklich durchdacht. Ist er etwa aus der Not geboren?

"Akt der Verzweiflung!" Hat Putin die Situation komplett unterschätzt?

Hochrangige Politiker aus dem Westen werten Putins Ankündigung als "Zeichen der Schwäche" und als "Akt der Verzweiflung" wegen der jüngsten militärischen Misserfolge Russlands. Kanzler Olaf Scholz sagte, Putin habe die Situation von Anfang an "komplett unterschätzt". Offen ist aber, wie westliche Staaten abseits von Worten mit der neuen Eskalation umgehen - insbesondere mit Putins Drohung, notfalls auch Atomwaffen einzusetzen. Bislang wurden weitreichende Sanktionen gegen Russland verhängt und die Ukraine mit Waffen und Munition versorgt. Ein direktes militärisches Eingreifen des Westens gilt aber als ausgeschlossen.

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/rad/news.de/dpa

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