Eine berühmte russische Popdiva hat den Kreml für den brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. Alla Pugatschowa setzt mit ihren Worten ein wichtiges Zeichen. Denn bislang galt sie als unpolitisch.
Sie ist ein gefeierter Star in Russland: Alla Pugatschowa hat in der ehemaligen Sowjetunion mehr als 250 Millionen Tonträger verkauft. 1997 nahm sie für Russland am Eurovision Song Contest teil und belegte den 15. Platz. Jetzt äußerte sich die beliebte Sängerin zum Angriffskrieg gegen die Ukraine und fand deutliche Worte für Wladimir Putin und den Kreml.
Alla Pugatschowa attackiert Wladimir Putin und Kreml wegen des Ukraine-Kriegs
Die bekannte russische Popsängerin Alla Pugatschowa hat Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. Da das Justizministerium ihren Ehemann Maxim Galkin als "Auslandsagent"auf eine Schwarze Liste gesetzt habe, bitte sie darum, ebenfalls zu den Auslandsagenten gezählt zu werden, schrieb die 73-Jährige am Sonntag auf ihrem Instagram-Account. Denn ich bin solidarisch mit meinem Mann, einem ehrlichen, anständigen und aufrichtigen Menschen, einem wirklichen und unkäuflichen Patrioten Russlands, der seiner Heimat Wohlstand wünscht, ein friedliches Leben, Redefreiheit und ein Ende des Sterbens unserer Jungs für illusorische Ziele, die unser Land zum Paria machen und das Leben unserer Bürger erschweren."
"Russische Dolly Parton" und Mann Maxim Galkin waren gefeierte Stars in ihrer Heimat
Pugatschowa gilt als Superstar in ihrer Heimat. Wie die "Daily Mail" schreibt, nannte sie die britische Komikerin Viv Groskop einst die "russische Dolly Parton". Seit den 70er Jahren hat sie die Rock- und Popmusik in Russland geprägt. Ihr Erfolg hat den Untergang der Sowjetunion überdauert - sie war mit ihrer ständigen TV-Präsenz eine der schillerndsten Showgrößen Russlands und ihre Ehe mit dem 27 Jahre jüngeren Moderator und Komiker Maxim Galkin ein Dauerthema für die Boulevardmedien. Nach Beginn des Kriegs gegen die Ukraine reiste das Paar aus Russland nach Israel aus.Laut "Daily Mail" soll die Sängerin bei der Beerdigung von Michail Gorbatschow am 3. September 2022 in Moskau gesehen worden sein. Im Gegensatz zu Galkin, der in Israel Kritik an der russischen Führung übte, hat sich Pugatschowa allerdings mit politischen Äußerungen bislang zurückgehalten.
Kritik von Alla Pugatschowa laut Experte eine "kräftige Ohrfeige" für den Kreml
Umso größer ist das Echo, das nun auf ihre harte Kriegskritik folgen könnte. Der Politologe Abbas Galljamow, einst Redenschreiber von Präsident Wladimir Putin, sprach von einer "kräftigen Ohrfeige" für den Kreml. "Wenn es im Land noch bedeutende Menschen gibt, über die Konsens herrscht, dann ist das natürlich Pugatschowa", schrieb er auf seinem Telegram-Kanal. Sie habe Politik stets außen vor gelassen. "Ihre plötzliche Politisierung kann in der Gesellschaft das für die Obrigkeit so gefährliche Gefühl: 'Jetzt reicht's erzeugen", meinte er.
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gom/rad/news.de/dpa
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