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Prognose zum Kriegsende: Putin droht Kriegs-Kollaps durch Schwachstellen in Russen-Armee

Nachdem es der ukrainischen Armee gelungen ist, die russischen Truppen aus der Region Charkiw zu vertreiben, stehen die Chancen aktuell gut, dass dies auch in weiteren besetzten Gebieten gelingen könnte. Experten sind sicher: Putin droht der nächste Kriegs-Kollaps.

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Droht Putin der nächste Kriegs-Kollaps? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Bobylev

Die Gegenoffensive der Ukraine in der Region rund um Charkiw hat die Truppen von Wladimir Putin eiskalt erwischt. Während Kiew öffentlich von einer geplanten Gegenoffensive im Süden der Ukraine sprach, wurde heimlich eine zweite Offensive im Osten geplant und schließlich erfolgreich umgesetzt.Innerhalb von fünf Tagen hatten die ukrainischen Soldaten mehr Gelände zurückgewonnen, als die russischen Truppen insgesamt seit April besetzt hatten. Für die Ukraine ein riesiger Erfolg, für Wladimir Putin ein gigantisches Desaster.

Wladimir Putin droht nächster Kriegs-Kollaps - Russen-Armee stark geschwächt

Die große Frage lautet nun: Hat die ukrainische Armee damit bewiesen, dass sie die russischen Truppen besiegen kann? Die Hoffnung ist groß, dass dieser Teilsieg die Wende im Ukraine-Krieg gebracht hat und ein Kriegsende näher rückt. "Die Ukrainer haben jetzt das Heft des Handelns und werden für neue Überraschungen sorgen", zeigt sich der Ukraine-Experte Nico Lange aktuell gegenüber der "Bild" optimistisch. Laut Lange lautet das aktuelle Ziel der Ukrainer, "den Russen keine Zeit für eine Neuaufstellung zu geben".

Putin-Armee "schlecht geführt, unmotiviert und unzureichend versorgt"

Seiner Meinung nach sind die Truppen von Wladimir Putin derzeit "schlecht geführt, unmotiviert und unzureichend versorgt", weshalb der Militärexperte weitere "Zusammenbrüche russischer Einheiten und Frontabschnitte" für durchaus denkbar hält.

Militärexperten geben Prognose zum weiteren Kriegsverlauf

Auch die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" ist der Ansicht, dass sich die russischen Truppen nach der Vertreibung aus der Region Charkiw noch nicht konsolidiert haben. In ihrer Analyse zum Ukraine-Krieg erklärten die Militärexperten jüngst, dass die russischen Truppen "bedeutungslose Offensivoperationen" durchführen, "anstatt sich auf die Verteidigung gegen die ukrainische Gegenoffensive zu konzentrieren, die weiter voranschreitet".

Ukraine will Frontstadt Lyman erobern und Putin-Soldaten verdrängen 

Weil Wladimir Putin keine Verstärkung in die Regionen Charkiw und Luhansk geschickt hat, sind weite Teile im Nordosten der Ukraine "sehr anfällig für fortgesetzte ukrainische Gegenoffensiven". Aktuell tobt ein heftiger Kampf um die Frontstadt Lyman. Doch laut dem Präsidenten-Berater Oleksyj Arestovych handelt es sich bei den dort befindlichen Putin-Soldaten um "professionelle und motivierte" Truppen. Deshalb könne man den Widerstand derzeit noch nicht überwinden. Sollte die Eroberung von Lyman gelingen, würde dies laut Arestvych den "Zusammenbruch der gesamten Verteidigung der Russen in der Region Luhansk" herbeiführen.

Russische Kampffähigkeit aktuell "stark geschwächt"

Auch der russische Militärblogger Ian Matveev geht laut "Bild" von "weiteren ukrainischen Angriffen aus und stuft die russische Kampffähigkeit als stark geschwächt ein". Laut Matveev fürchten die russischen Truppen die Luftabwehr der Ukrainer, der es immer wieder gelingt, Putins Kampfjets vom Himmel zu holen.

Unterschätzen sollte man aber die vermeintlich stark geschwächte Armee von Wladimir Putin dem Militärexperten Professor Michael Clarke zufolge besser nicht. Zwar haben die Russen mehr Militärausrüstung verloren als die Ukrainer, doch sie verfügen weiterhin über größere Reserven, weshalb westliche Waffenlieferung an die Ukraine weiterhin unabdingbar sind.

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