So deutliche Kritik an Wladimir Putins Krieg in der Ukraine hat man im russischen Staats-TV selten gehört. Ein Ex-Parlamentsmitglied forderte ein Ende der Kämpfe. Der Mann bezweifelte, dass Russland den Krieg gewinnen könne.
Da mochte so mancher Zuschauer im russischen Staatsfernsehen wohl seinen Ohren nicht trauen. Ein Talkshow-Gast hat den Zuschauern des russischen Staatsfernsehens in einer Sendung am Wochenende erklärt, dass Wladimir Putin von seinen Beratern in die Irre geführt wurde und dass die Ukraine nicht besiegt werden könne. Was für eine Demütigung für den Kreml-Boss angesichts der jüngsten Offensivbemühungen der Ukrainer.
Wladimir Putin bloßgestellt: Ex-Parlamentsmitglied glaubt nicht an Sieg in der Ukraine
Das frühere Parlamentsmitglied Boris Nadeschdin äußerte seine Kritik in einer russischen Talkshow auf dem Sender NTW, der dem Staatskonzern Gazprom gehört. Menschen, die Präsident Wladimir Putin erzählt hätten, die Operation werde schnell und effektiv verlaufen, "haben uns alle hereingelegt", erklärte Nadeschdin dort. Er bezweifelte außerdem, dass Russland den Krieg gewinnen könne. So deutliche Kritik hört man in Russland nicht alle Tage.
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Putin-Propaganda bröckelt: Verteidigungsministerium spricht von taktischer Umgruppierung
Für Nadeschdin steht das weitere Vorgehen jetzt fest: Der Talkshow-Gast forderte umgehende Friedensgespräche, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden. Was für ein Hammer! Auftritte wie dieser bringen die Putin-Propaganda ins Bröckeln. Frustration über die mangelnden Fortschritte und die hohen Verluste in der Ukraine machen sich augenscheinlich langsam auch im russischen Staats-TV breit. Zumindest muss nach Erklärungen gesucht werden, welche die aktuellen Rückschläge analysieren.
Die vermeintlichen Deutungsansätze in den Staatsmedien (siehe Twitter-Video weiter unten) reichten dabei laut "ntv" von der angeblich "zahlenmäßigen Überlegenheit der ukrainischen Truppen bis hin zur Untermauerung der vom Verteidigungsministerium ausgegebenen Erklärung für den offenbar fluchtartigen Abzug Tausender Soldaten aus der Region Charkiw", wonach es sich dabei um eine taktische Umgruppierung handele.
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— Julia Davis (@JuliaDavisNews) September 9, 2022
rut/news.de
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