Es ist eine düstere Prognose, die Experten in Hinblick auf den Ukraine-Konflikt geben. Demnach sei es denkbar, dass Wladimir Putins Wirtschaftskrieg ein Jahrzehnt andauern könnte. Doch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace zeigt sich kampfbereit und richtet drohende Worte in Richtung des Russland-Präsidenten.
Erst gab es eine lange Wartungspause - und dann wieder Gas aus Nord Stream 1, allen Befürchtungen zum Trotz. Dann folgten kurze Wartungsarbeiten - doch diesmal fließt danach vorerst kein Gas mehr. Angeblich wegen eines technischen Defekts. Am Freitagabend teilte der russische Staatskonzern Gazprom überraschend mit, dass der Gasdurchfluss durch Nord Stream 1 bis auf weiteres gestoppt bleibe - und nicht, wie geplant, nach Abschluss der dreitägigen Wartungsarbeiten wieder aufgenommen werde. Grund für den Stopp sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja, teilte Gazprom mit. Bis dieser gestoppt sei, könne kein Gas mehr fließen.
Energie-Erpressung! Wladimir Putin stoppt Gas-Lieferungen nach Deutschland
Beobachter hegen Zweifel, ob dies der wahre Grund für den Gas-Stopp ist. Vielmehr geht man davon aus, dass Russland das Gas bewusst zurückhält, um Deutschland unter Druck zu setzen. Von einer regelrechten "Energie-Erpressung" war zuletzt in den Medien die Rede. Auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace verurteilte die Vorgehensweise Russlands auf Schärfste.
Putin will Europa erpressen - Streben nach Unabhängigkeit von russischem Gas
"Dies ist nur ein weiterer Versuch Russlands, den Westen dazu zu bringen, unsere Werte aufzugeben", so Wallace im Interview mit der britischen "Daily Mail". Doch er gab sich kampfbereit und erklärte: "Es wird nicht funktionieren. Aber es wird uns alle davon überzeugen, dass es das Beste für unsere Zukunft ist, in alternative Quellen zu investieren und Russland der Gnade Chinas zu überlassen."
Experten warnen: Putins Wirtschaftskrieg könnte ein Jahrzehnt andauern
Experten warnten nun davor, dass Putins Wirtschaftskrieg ein Jahrzehnt andauern könnte. Laut Lord Dannatt, ehemaliger britischer Armeechef, versuche Russland mit dem Wirtschaftskrieg von seinen Misserfolgen im Ukraine-Krieg abzulenken. "Er verliert den Krieg vor Ort, also verdoppelt er seine Bemühungen, den Krieg gegen Europa auf wirtschaftlicher und energetischer Basis zu gewinnen - und versucht, die europäischen Länder davon zu überzeugen, dass es nicht in ihrem Interesse ist, die Ukraine weiterhin zu unterstützen", ist sich der Ex-Militär sicher.
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fka/news.de/dpa
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