Wird die Arktis zum Kriegsschauplatz? Zu Wladimir Putins Kriegsstrategie zählt wohl auch, aus strategischen Gründen Herr über die Eislandschaft zu werden. Erfahren Sie hier, was das bedeuten könnte und wie die Nato reagiert.
Seit Wladimir Putin im Februar eine Invasion in der Ukraine gestartet hat, ist auch die Lage zwischen Russland und der Nato extrem abgespannt. Immer wieder droht der Kreml-Chef dem Länderbündnis mit Angriffen, sollte es von ihm gestellten Bedingungen nicht nachkommen. Ob sich der Konflikt bald in einenArktis-Krieg umwandelt?
Wladimir Putin will Handelsrouten: Ist ein Krieg in der Arktis möglich?
Die Arktis nimmt derzeit immer mehr an politischer und wirtschaftlicher Bedeutung zu. Die Ressourcen des Gebiets werden, wie "express.co.uk" berichtet, auf 30 Billionen US-Dollar geschätzt. Wladimir Putin beansprucht die Region für sich, doch nicht nur aufgrund der Ressourcen ist sie für ihn von großem Interesse. Sie würde ihm auch sowohl einen militärischen Vorteil verschaffen als auch Russlands Beziehung zu China stärken.
Wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg jetzt gegenüber "Welt am Sonntag" erklärte, nimmt die Arktis aufgrund des Klimawandels und des damit einhergehenden Gletscher-Schmelzens an Bedeutung für die Schifffahrt zu. Sie sei von "großer strategischer Bedeutung" und biete Handels- und Versorgungsrouten, die für Peking insbesondere für Lieferungen nach Nordamerika interessant seien.
Will Russland die Arktis, um sich noch stärker mit China zu verbünden?
Russland bezwecke mit der Kontrolle der Arktis, das Verhältnis zum verbündeten China zu verstärken und ziele auf eine Wirtschaftszukunft ohne Westeuropa ab. "Peking und Moskau haben sich verpflichtet, die praktische Zusammenarbeit in der Arktis zu intensivieren. Dies ist Teil einer sich vertiefenden strategischen Partnerschaft, die unsere Werte und Interessen herausfordert", sagte Stoltenberg.
Wladimir Putin auch aus militärischen Interessen an der Arktis interessiert
Für Wladimir Putin ist die Arktis aber natürlich auch aus militärischen Gründen wichtig. Laut "Bild" teste er bereits jetzt vor der Polar-Insel Nowaja Semlja neue Systeme und atomgetriebene Raketen. Stoltenberg berichtete dazu: "Wir sehen eine deutliche Verstärkung der militärischen Präsenz Russlands in der Arktis. Wir sehen einen bedeutenden russischen Militäraufbau mit neuen Basen, neuen Waffensystemen und der Nutzung des hohen Nordens als Testgebiet für ihre fortschrittlichsten Waffen." Russland habe bereits 13 neue Militärflugplätze errichtet, auch in ehemaligen Gebieten der Sowjetzeit. Durch sein Handeln drohe Putin Nato-Ländern wie den USA, Dänemark, Kanada, Norwegen und Island, aber auch Finnland und Schweden.
Nato schickt Sondergesandte in die Arktis
Die Nato investiere bereits in Seeaufklärer, "um ein klares Lagebild erhalten zu können, was im hohen Norden vor sich geht." Wie "express.co.uk" berichtet, sei auch bereits jemand auf dem Weg in die Arktis: "Der Sonderbotschafter für die Arktis wird die US-Politik in der Arktis vorantreiben, sich mit Partnern in arktischen und nicht-arktischen Nationen sowie mit indigenen Gruppen austauschen und eng mit inländischen Akteuren zusammenarbeiten, darunter staatliche, lokale und Stammesregierungen, Unternehmen, akademische Einrichtungen, gemeinnützige Organisationen, andere Bundesbehörden und der Kongress."
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