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Angst vor Strahlungsleck in AKW Saporischschja: Atom-Panik in der Ukraine! Anwohner erhalten bereits Strahlenmedikamente

Mit sorgenvollem Blick schaut die Welt derzeit auf das ukrainische AKW Saporischschja. Die Lage am Kernkraftwerk wird offenbar immer dramatischer. Aus Angst vor einer Nuklearkatastrophe sollen die Anwohner bereits Jodtabletten erhalten.

Aus Angst vor einer Nuklear-Katastrophe werden in der Ukraine bereit Jodtabletten verteilt. (Foto) Suche
Aus Angst vor einer Nuklear-Katastrophe werden in der Ukraine bereit Jodtabletten verteilt. Bild: Adobe stock/frimufilms

Die Lage am Atomkraftwerk Saporischschja bleibt weiter angespannt. Nachdem das AKW am Donnerstag wegen eines Zwischenfalls vorübergehend vom ukrainischen Stromnetz abgeschnitten war, warnt Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj vor weiteren Notfällen. Er sieht die Gefahr einer Katastrophe offenbar nicht gebannt.

Angst vor Atom-Katastrophe wächst: In der Ukraine werden bereits Jodtabletten verteilt

Auch unter der Bevölkerung macht sich allmählich Panik breit. Viele von ihnen fürchten eine atomare Katastrophe, sollte Russland seinen Krieg in der Ukraine nicht schnellstmöglich beenden. Aus Angst vor einem Strahlungsleck wurden an die Anwohner des größten europäischen Kernkraftwerks in der Ukraine Jodtabletten verteilt. Das geht aus einem aktuellen Bericht der britischen "The Sun" hervor. Die Tabletten helfen, die Aufnahme von radioaktivem Jod durch die Schilddrüse im Falle einer Nuklearkatastrophe zu verhindern.

AKW kurzzeitig vom Netz getrennt! Lage in Saporischschja zunehmend angespannt

In der Tat scheint die Lage am AKW Saporischschja immer dramatischer. Sowohl die Ukraine als auch Russland beschuldigen sich gegenseitig, das Kraftwerk in Gefahr zu bringen. Am Donnerstag wurde das Kernkraftwerk zum ersten Mal überhaupt vom Netz getrennt, nachdem ein Brand in den Freileitungen die letzten beiden Reaktoren lahmgelegt hatte. Was genau den Zwischenfall ausgelöst hatte, ist unklar. Am Freitag teilte Ukrenergo, der ukrainische Übertragungsnetzbetreiber, mit, dass die beiden beschädigten Hauptleitungen wieder in Betrieb genommen worden seien und das Kraftwerk wieder ans Netz angeschlossen sei. Dennoch wächst die Sorge vor weiteren Notfällen im AKW. Russische und ukrainische Truppen lieferten sich auch in der Nacht heftige Gefechte, heißt es. Satellitenbilder von Planet Labs zeigten, dass um das Kraftwerk herum Brände loderten. Nach dem Beschuss des Atomkraftwerks warnten Kiew und Moskau am Samstag vor radioaktiver Gefahr.

UN-Atomenergiebehörde will Team zur Sicherung des Kraftwerks in die Ukraine schicken

Die UN-Atomenergiebehörde hat daher versucht, ein Team zur Inspektion und Sicherung des Kraftwerks zu entsenden, um die drohende Atom-Krise abzuwenden. Offiziell hieß es, die Vorbereitungen für die Reise seien im Gange - es blieb jedoch unklar, wann genau diese stattfinden wird.

Kraftwerk in Saporischschja von weiter russischen Truppen besetzt

Das Kraftwerk in Saporischschja ist seit den ersten Tagen des sechsmonatigen Krieges von russischen Truppen besetzt und wird von ukrainischen Arbeitern betrieben. Beide Seiten haben sich wiederholt gegenseitig beschuldigt, die Anlage zu beschießen. Zudem hat die Ukraine Russland vorgeworfen, ukrainische Nukleararbeiter in der Anlage zu foltern und damit die Sicherheit der Anlage weiter zu gefährden.

Ukraine will zweites Tschernobyl verhindern

Die Ukraine kennt die mit der Kernkraft verbundenen Risiken besser als jedes andere Land der Erde. Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 hatte verheerende Folge. Bis heute seien nach Angaben der Gesellschaft für Strahlenschutz an den Folgen des Tschernobyl GAUs 1,4 Millionen Menschen gestorben. Eine solche Katastrophe darf sich keinesfalls wiederholen.

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