In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurden im Krieg zerstörte russische Militärfahrzeuge ausgestellt. Twitter-Nutzer feiern die Schrott-Parade. Doch es gibt auch Kritik an der außergewöhnlichen Open-Air-Schau.
Der Ukraine-Krieg forderte bereits zahlreiche Opfer. Wie hoch die Verluste auf russischer beziehungsweise auf ukrainischer Seite aber wirklich sind, lässt sich nicht eindeutig sagen. Denn die Angaben der Kriegsparteien können seit Monaten nicht unabhängig überprüft werden. Derweil tauchten im Netz neue Bilder aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew auf, die eine Open-Air-Ausstellung von zerstörten russischen Panzern und anderem Kriegsgerät zeigen. Damit will die Ukraine auch den Unabhängigkeitstag am 24. August feiern, wie mehrere Medien berichten.
Wladimir Putin entsetzt: Kiew feiert Militärparade mit zerstörten russischen Panzern
Die Bilder von der zentralen Straße Chreschtschatyk wurden unter anderem von dem ukrainischen Journalisten Oleksiy Sorokin auf dem Kurznachrichtendienst Twitter geteilt. "Die Russen haben endlich ihre Militärparade in der Kiewer Innenstadt. Doch die Sache hat einen Haken...", schrieb er dazu. Womit Sorokin wohl auf den Zustand der Fahrzeuge und die Abwesenheit russischer Soldaten anspielt, die zu Beginn des Krieges versuchten, Kiew zu besetzen.
Russians finally have their military parade in downtown Kyiv. Yet, there’s a catch…pic.twitter.com/e4sQhYGsCi
— Oleksiy Sorokin (@mrsorokaa) August 20, 2022
Twitter feiert Schrott-Ausstellung: "Die Ukrainer sind so gut im Trollen"
Viele Twitter-Nutzer feiern die Schrott-Ausstellung. Diese Nutzer schreiben: "Die Ukrainer sind nicht nur mutig, sondern auch einfallsreich, kreativ und haben einen Sinn für Humor.", oder "Die Ukrainer sind so gut im Trollen." Ein anderer scherzt: "Wenn ich mich nicht irre, sah einiges davon so aus, bevor es Russland verließ." Und in einem weiteren Tweet heißt es: "Wichtiger als die Ausstellung selbst ist die Tatsache, dass diese Bilder ihren Weg zurück zum russischen Volk finden werden, von dem viele darüber belogen wurden, was mit "ihrem" Militär vor sich geht." Ein weiterer Kommentar lautet: "Ich liebe es, das zu sehen, und mir ist immer noch schlecht und mein Herz schmerzt für die gefolterten, gefangenen, getöteten und vertriebenen Ukrainer. Ich wünschte, jemand würde IHN kriegen." Mit IHN ist offensichtlich Putin gemeint. Ein anderer Nutzer schreibt zu der Ausstellung auf der Straße: "Das muss unwirklich sein. Ich kann mir nur vorstellen, wie es wäre, wenn dies meine Heimatstadt wäre."
Twitter-Nutzer zweifeln Echtheit der zerstörten Militärfahrzeuge an
Doch es gibt auch kritische Stimmen. "Amerikanische Steuergelder werden also von der Ukraine ausgegeben, um verlassene russische Waffen zu transportieren, ohne erkennbaren Grund, außer um das Ego von jemandem zu befriedigen? Könnten die Mittel nicht für bessere Zwecke verwendet werden - z. B. für den Wiederaufbau der beschädigten Infrastruktur usw.?", fragt sich dieser Nutzer. Ein anderer zweifelt offenbar die Echtheit der zerstörten Fahrzeuge an: "Wie jemand diesen Mist schlucken kann, ist mir unbegreiflich. Wenn das die aktuelle russische Frontausrüstung ist, muss man sich fragen, warum die westliche Welt so viel Geld für die moderne Ausrüstung ausgibt, die zur Bekämpfung der russischen Bedrohung benötigt wird." Ein weiterer Twitter-User meint: "Ein paar dieser Fahrzeuge sehen ziemlich unbeschädigt aus."
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