Die Gefahr vor nuklearen Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine steht seit Februar im Raum und wächst weiter. Nun droht Russland Deutschland und zwei weiteren EU-Ländern mit einer Atom-Katastrophe.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sorgt sich die ganze Welt nicht nur vor dem Einsatz atomarer Waffen, auch das Kernkraftwerk Saporischschja in der Südukraine bereitet Grund zur Sorge. Das wurde kurz nach der Invasion von Russland eingenommen, wird seither jedoch weiterhin Ukrainerinnen und Ukrainern betrieben. Dass sich die Anlage in der Nähe der Kämpfe an der Frontlinie befindet, stellt für Deutschland und weitere EU-Länder eine große Gefahr dar.
Angst vor Atom-Unfall in Europa: Russland droht Deutschland
Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig, das Kernkraftwerk Saporischschja beschossen zu haben. Dass eine Zerstörung der Anlage zu einer nuklearen Katastrophe führen würde, ist beiden Seiten bewusst. Wie "Express" berichtet, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag, dass bereits die Sicherungssysteme beschädigt worden seien und kündigte an, bei weiteren angeblichen Beschüssen seitens der Ukraine, die Anlage abzuschalten. Mit der Ansprache droht Russland Deutschland, Polen und der Slowakei. Die drei EU-Länder wären von einer Atom-Katastrophe in Saporischschja am ehesten betroffen.
"Nukleare Erpressung": Ukraine-PräsidentWolodymyr Selenskyj spricht über die Folgen einerAtom-Katastrophe
Wolodymyr Selenskyj wirft Putin "nukleare Erpressung" vor. "Jeder Strahlungsvorfall im Kernkraftwerk Saporischschja könnte ein Schlag für die Länder der Europäischen Union, für die Türkei, für Georgien und für Länder aus weiter entfernten Regionen sein", erklärte er. Alles würde "von der Richtung und der Stärke des Windes" abhängen, eine Katastrophe könne auch diejenigen Länder betreffen, "die bisher geschwiegen haben".
In solch einem Fall würde die ganze Welt gegen "Terroristen, die sich einer nuklearen Erpressung beugen" verlieren. "Und dies könnte ein Präzedenzfall sein, den andere Terroristen sehen werden. Es gibt noch eine Chance, diesen Verlust zu verhindern", sagt der ukrainische Präsident.
"Grundsatz der nuklearen Sicherheit verletzt": Internationalen Atomenergiebehörde warnt vor Katastrophe
Rafael Grossi, Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) fordert ebenfalls dazu auf, eine Inspektion der "völlig außer Kontrolle" geratenen Anlage zuzulassen. "Jeder Grundsatz der nuklearen Sicherheit wurde verletzt", sagt er. Er bittet beide Seiten, Vernunft zu zeigen: "Wenn es im Kernkraftwerk Saporischschja zu einem Unfall kommt, werden wir nicht einer Naturkatastrophe die Schuld geben, sondern nur uns selbst. Wir brauchen die Unterstützung aller."
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rad/gom/news.de
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