Erstellt von Dinah Rachko - Uhr

Corona-Maßnahmen ab Oktober: "Corona-Dauer-Alarmismus!" Für Karl Lauterbach hagelt's Kritik

Ab Oktober wünscht sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein Comeback strengerer Corona-Regeln. Dass ab dann schon wieder eine allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen gelten soll, macht für einige Experten jedoch keinen Sinn.

Karl Lauterbach stößt mit seinen Vorschlägen zu strengeren Corona-Regeln ab Oktober auf viel Kritik. (Foto) Suche
Karl Lauterbach stößt mit seinen Vorschlägen zu strengeren Corona-Regeln ab Oktober auf viel Kritik. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht für den kommenden Herbst aufgrund der Omikron BA.5-Variante wieder stark ansteigende Corona-Infektionszahlen in Deutschland kommen. Aus diesem Grund sprach er sich vergangenen Freitag auf einer Pressekonferenz in Berlin für schärfere Corona-Regeln aus. Ab Oktober solle für den Herbst und Winter erneut eine Maskenpflicht in Innenräumen gelten. Für diesen Vorschlag hagelt es jedoch Kritik.

Karl Lauterbach wünscht sich Comeback strengerer Corona-Regeln - und erntet viel Kritik

Ob die Maskenpflicht in Innenräumen kommt, entscheiden dieBundesländer. Laut Kassenärzte-Chef Andreas Gassen ergebe die Maßnahme ab Oktober aber nicht zwangsläufig Sinn. Es brauche "klare Voraussetzungen" und "klar überprüfbare Bedingungen, wie zum Beispiel neue gefährliche Virusvarianten oder lokal drohende Überlastungen der Intensivstationen", um eine allgemeine Maskenpflicht einzuführen. "Eine pauschale, ab einem willkürlich gewählten Datum verfügte Maskenpflicht, macht wenig Sinn", erklärt er in einem "Bild"-Interview.

In Deutschlands Nachbarländern Österreich, Frankreich und der Schweiz ist politisch nur noch wenig von der Pandemie zu spüren, sie gingen laut Gassen "viel gelassener" mit der Corona-Lage um. "Es stellt sich daher die Frage, inwieweit ein deutscher Alleingang auch im Jahr drei der Pandemie immer noch sinnvoll ist", sagt er.

"Ständiger Corona-Dauer-Alarmismus": CDU-Politiker Tino Sorge teilt gegen Karl Lauterbach aus

 

Auch CDU-Politiker Tino Sorge kritisiert Karl Lauterbachs Vorschläge zu strengeren Corona-Regeln ab Oktober 2022. In seinen Augen müssten Maßnahmen "auf das absolut nötige Mindestmaß und vulnerable Gruppen begrenzt und kontinuierlich hinterfragt" werden. Ihm sei wichtig, "ständigen Corona-Dauer-Alarmismus" gegen Optimismus zu tauschen.

Corona-Maßnahmen: Auf neue Omikron-Impfstoffe warten oder vorher 4. Impfung holen?

Ab Herbst soll es neue Corona-Impfstoffe geben, die speziell auf die neuen Omikron-Varianten angepasst sind und vor diesen, aber auch vor dem Wildtyp schützen sollen. Ü70-Jährigen, Pflegeheim-Bewohnern und medizinischem sowie pflegendem Personal empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine vierte Impfung. Auf die neuen Impfstoffe zu warten, sei Ü70-Jährigen aber nicht zu raten, da der Impfschutz der dritten Impfung nach wenigen Monaten wieder nachlasse, wie "Bild" schreibt.

Virologe Klaus Stöhr spricht sich außerdem gegen eine vierte Impfung jüngerer Personen aus: "Es macht für die unter 70-Jährigen aktuell keinen Sinn. Man kann die Antikörperzahl damit um zehn Prozent nach oben treiben, aber das nur für wenige Wochen."

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