Angeblich sei Nordkorea-Diktator Kim Jong Un schwer an Corona erkrankt. Seine Schwester, Kim Yo-jong, glaubt, dass Südkorea an dem Covid-Ausbruch schuld sei. Sie schwor bittere Rache und droht mit einem "tödlichem Vergeltungsschlag".
Vor drei Monaten meldete Nordkorea erstmalig einen Corona-Ausbruch. Nun erklärte Machthaber Kim Jong Un feierlich den Sieg im Kampf um die Ausrottung des "neuen Coronavirus". Lautstaatlich kontrollierten Medien habe der Diktator die Erklärung am Mittwoch in Pjöngjang bei einem nationalen Treffen zu den Maßnahmen gegen die Epidemie gemacht. Die Kampagne gegen das Virus sei nun abgeschlossen, doch müsse Nordkorea weiter wachsam sein und die Grenzgebiete wirksam überwachen, wurde er zitiert.
Kim Jong Un "ernsthaft krank": Diktatoren-Schwester schockt mit irrer Behauptung
Kim Yo-jong, Schwester des Diktators, offenbarte nun sogar, dass Kim Jong Un während der Corona-Pandemie "ernsthaft krank" wurde. Er habe "hohes Fieber" gehabt. Die 34-Jährige beschuldigte Südkorea für den Corona-Ausbruch in Nordkorea. Bis Mai 2022 soll es in dem Staat keinen einzigen Corona-Fall gegeben haben.Kim Yo-jong bezichtigt Südkorea, verseuchte Flugblätter über die Grenze geschickt zu haben. Die Diktatoren-Schwester schwor bittere Rache. "Wenn die Feinde weiterhin gefährliche Dinge tun, die das Virus in unser Land einschleppen könnten, werden wir natürlich nicht nur mit der Ausrottung des Virus, sondern auch mit der Vernichtung der südkoreanischen Behörden", sagte sie. "Wir haben bereits verschiedene Pläne für Gegenmaßnahmen erwogen, aber unsere Gegenmaßnahme muss ein tödlicher Vergeltungsschlag sein."
Südkorea reagierte auf die Vorwürfe und die Drohung mit Entsetzen. Das südkoreanische Vereinigungsministerium, das für innerkoreanische Angelegenheiten zuständig ist, gab eine Erklärung ab, in der es die "extrem respektlosen und bedrohlichen Kommentare" Nordkoreas, die auf "lächerlichen Behauptungen" beruhen, zutiefst bedauerte.
Hat Nordkorea den Kampf gegen das Coronavirus gewonnen?
Seit fast zwei Wochen meldete das Land keine neuen Krankheits- oder Verdachtsfälle, die im Zusammenhang mit dem Ausbruch stehen. Es war nach wie vor unklar, wie viele Corona-Infektionen es tatsächlich gegeben hat. Das streng abgeschottete Land hatte Mitte Mai zum ersten Mal offiziell Infektionen mit dem Krankheitserreger bestätigt und von einem epidemischen Ernstfall gesprochen. Allerdings sprach es seitdem von "Fieberfällen". Eigenen Angaben zufolge wurden seit Ende April fast 4,8 Millionen solcher Fälle verzeichnet. Es habe 74 Todesopfer gegeben.
Experten gehen davon aus, das Nordkorea über keine ausreichenden Test-Kapazitäten verfügt. Nach eigenen Angaben schickten die Behörden jedoch "mobile anti-epidemische" Teams sofort in diejenigen Regionen, in denen Fieberfälle vorgekommen seien, um dort PCR-Tests und Antikörpertests zur Ursache des Symptoms durchzuführen.
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bua/bos/news.de/dpa