Der erste Energieversorger in Deutschland zieht ab 1. Oktober deutlich die Gaspreise an. Andere Stadtwerke könnten nachziehen, meint die Verbraucherzentrale NRW. Droht bald eine extreme "Erhöhungswelle"?
Die Gas-Krise verschärft sich weiter. Der Energieversorger Rheinenergie aus Köln erhöhte gerade seine Erdgaspreise um mehr als 116 Prozent. Die Preissteigerungen sollen ab dem 1. Oktober gelten. Die Verbraucherzentrale NRW rechnet damit, dass weitere Stadtwerke ebenfalls mehr für die Grundversorgungstarife verlangen könnten.
Erster Energieversorger erhöht Gaspreise deutlich: Verbraucherzentrale rechnet mit "Preiserhöhungswelle" bei Stadtwerken
"Es gibt eine größere Preiserhöhungswelle. Es werden definitiv noch viele Stadtwerke nachziehen", zitiert "Focus Online" den Energie-Fachmann Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale in NRW. Laut dem "Handelsblatt" erhöhte der Energieversorger Oberhausen die Gaspreise um 33 Prozent und die Stadtwerke Wuppertal um 50 Prozent. Die Zeitung rechnet erneut mit einer weiteren Preissteigerung bei den Wuppertaler Stadtwerken. Auch die Stadtwerke München sagten dem "Handelsblatt", dass die Preise für die Haushalte wieder steigen werden. Das ist bereits die dritte Erhöhung in diesem Jahr.
Gas-Schock in Deutschland: Weitere Preissteigerungen drohen
Bei den Energieversorgern wirken sich die gestiegenen Gaspreise deutlich zum Negativen aus. Immer mehr Versorger häufen Schulden an oder müssen Insolvenz, wie in Bad Belzig oder Bad Säckingen anmelden. Der Grund für die finanzielle Not liegt am Gasmarkt. Die Stadtwerke kaufen kurzfristig Erdgas ein. Nun zahlen sie deutlich höhere Beschaffungskosten, weil die Preise gestiegen sind.
In einigen Städten, wie München oder Frankfurt, schließen Grundversorger für eine längere Zeit Verträge im Voraus ab. Dadurch bleiben die Preise aktuell noch stabil. Gerade Kund:innen mit einem Grundversorgungstarif sind von den weiteren Preissteigerungen betroffen. Etwa 20 Prozent der deutschen Haushalte haben diese Verträge abgeschlossen. Durch weitere Preissteigerungen und die Gasumlage drohen womöglich höhere Kosten im Zuge der aktuellen Energiekrise.
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bos/bua/news.de
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