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Wladimir Putin eiskalt?: Todesserie reißt nicht ab! Warum sterben immer mehr russische Oligarchen?

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs gab es immer wieder Berichte über russische Geschäftsleute mit Nähe zum Energiekonzern Gazprom, die durch Selbstmord oder bei häuslichen Streitigkeiten gestorben sein sollen. Steckt in Wahrheit Wladimir Putin dahinter?

Hat Wladimir Putin mehrere Oligarchen auf dem Gewissen? (Foto) Suche
Hat Wladimir Putin mehrere Oligarchen auf dem Gewissen? Bild: picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Mikhail Klimentyev/Kremlin Pool

Seitdem Wladimir Putin am 24. Februar 2022 seinen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine entfesselt hat, kommen immer häufiger russische Oligarchen unter mysteriösen Umständen ums Leben. Was haben all diese Geschäftsleute gemeinsam? Sie hatten hochrangige Positionen bei dem vom Kreml kontrollierten Energieriesen Gazprom inne oder standen diesem nahe. Dies schreibt der Journalist Richard Pendlebury in einem aktuellen Beitrag für die "Daily Mail".

Wladimir Putin eiskalt? Steckt er hinter diesen Todesfällen von russischen Oligarchen?

Offiziell werden alle Tode mit Selbstmorden oder häuslichen Streitigkeiten in Verbindung gebracht. Doch es gibt Zweifel an den Geschichten. So schreibt zum Beispiel der kremlkritische Telegram-Kanal SVR, dass Putin hinter diesen Fällen stecke. Waren die Opfer beim russischen Präsidenten in Ungnade gefallen oder wussten sie zu viel über Gazprom und die Regierung? Diese Fälle werfen laut Richard Pendlebury Fragen auf.

Juri Woronow: Anfang Juli wurde die Leiche des russischen Multimillionärs Juri Woronow im Pool seines Landhauses gefunden. Er war der Chef eines Transport- und Logistikunternehmens, das lukrative Verträge mit Gazprom hatte. Berichten zufolge wurden eine Pistole "in der Nähe" und Patronenhülsen am Pool gefunden. Die Polizei ging zunächst von einem Streit mit seinen Partnern aus. Überwachungskameras zeichneten jedoch keine fremden Personen in dem Haus auf. Freunde und Familie glauben jedoch nicht, dass sich Woronow selbst umgebracht hat.

Anatoli Tschubais: Der Ex-Kreml-Berater ist in dieser Woche schwer erkrankt. Der 67-Jährige musste auf die Intensivstation eingeliefert werden. Er hatte zuvor sein Amt aus Protest gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine niedergelegt. Es wird spekuliert, dass Tschubais vergiftet wurde.

Leonid Shulman: Der Leiter der Transportabteilung von Gazprom Invest wurde bereits im Januar tot im Badezimmer seines Hauses aufgefunden. Shulman (60) lag in einer Blutlache und wies Wunden an beiden Handgelenken auf. Er hatte sich an Silvester ein Bein gebrochen und soll einen Abschiedsbrief hinterlassen haben, indem er angab, unter starken Schmerzen zu leiden.

Alexander Tyulakov: Einen Tag nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine wurde Gazprom-Topmanager Alexander Tyulakov (61) von seiner Freundin erhängt in der Garage seines Hauses bei St. Petersburg gefunden. In der Nähe des Leichnams wurde ebenfalls ein Abschiedsbrief entdeckt, dessen Inhalt nicht bekanntgegeben wurde.

Vladislav Avayev: Der ehemalige Kreml-Berater und Vizepräsident der Gazprom-Bank wurde am 18. April tot von seiner Tochter Anastasia in der Familienwohnung im 14. Stock eines Moskauer Wohnblocks entdeckt. In der Hand des 51-Jährigen lag eine Pistole. Neben ihm lagen auch seine Frau und seine jüngere Tochter (13). Offiziell soll Avayev die beiden erschossen und sich dann selbst gerichtet haben.

Sergei Protosenya:Der Millionär Sergei Protosenya (55), ehemaliger stellvertretender Vorsitzender von Novatek - Russlands größtem privaten Gasunternehmen, an dem Gazprom maßgeblich beteiligt ist - wurde am 19. April erhängt im Garten seiner Villa aufgefunden. Die Leichen seiner Frau Natalia und seiner 18-jährigen Tochter befanden sich ebenfalls in dem Haus. Sie waren im Schlaf mit einer Axt erschlagen worden. Sohn Fedor glaubt nicht an einen Dreifachmord, auch weil keine Blutspuren an der Kleidung seines Vaters gefunden wurden.

Alexander Subbotin: Das einstige hochrangige Vorstandsmitglied vom russischen Ölkonzern Lukoil soll im Mai bei einer mysteriösen Schamanen-Behandlung gestorben sein. Der Oligarch wurde tot in einem Keller in der Nähe von Moskau entdeckt. Subbotin sei an einem Herzinfarkt gestorben, nachdem man ihm Krötengift auf die Haut geträufelt hatte. In offiziellen Berichten hieß es später, er sei einem Cocktail aus Kokain und Alkohol erlegen.

Alexey Ogarev: Der ehemalige hohe Kreml-Beamte und Waffenhändler wurde am 16. Juni tot in seiner Datscha in der Nähe von Moskau gefunden. Offiziellen Berichten zufolge wies seine Leiche keine Anzeichen von Gewaltanwendung auf. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Jewgeni Palant: Der gebürtige Ukrainer (47) wurde zusammen mit seiner Frau Olga und seiner Tochter (20) tot in seiner Datscha in der Nähe von Moskau entdeckt. Berichten zufolge soll die Frau - ebenfalls aus der Ukraine - auf ihren Mann eingestochen haben, nachdem sie von dessen Nähe zum Kreml erfuhr. Bevor sie starb, soll sie mit Blut zwei Herzen an die Wand des Hauses gemalt haben. Ein Freund bestritt diese Version der Geschichte, sagte das Paar habe eine harmonische Beziehung geführt.

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/bua/news.de

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