Was hält die Zukunft für Kreml-Herrscher Wladimir Putin bereit? Einer Expertin zufolge könnte dem russischen Staatspräsidenten demnächst das Ende drohen. Doch Putin könnte einem Sturz auch zuvorkommen.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges wird auch über ein mögliches Schicksal von Kreml-Boss Wladimir Putin spekuliert. Zuletzt wurde auf einem Kanal beim Messenger Telegram zum Beispiel davon berichtet, dass sich Putin bei einer möglichen Niederlage im Ukraine-Krieg mit seiner Familie in Richtung Syrien absetzen könnte. Es sollen bereits unterschiedliche Fluchtrouten für einen solchen Fall ausgearbeitet worden sein. Konkrete Beweise gibt es dafür natürlich nicht.
Wladimir Putin gestürzt bei Präsidentschaftswahl 2024 in Russland?
Einer Expertin zufolge könnte Wladimir Putin allerdings auch einer politischen Entmachtung zum Opfer fallen. Für Dr. Fiona Hill, ehemalige Direktorin für Europa und Russland beim Nationalen Sicherheitsrat der USA, ist der Ukraine-Krieg eng mit dem Schicksal von Wladimir Putin verknüpft, wie sie jetzt im Zuge einer Diskussion bei "Intelligence Squared" (siehe YouTube-Video weiter unten) erklärte. Für den Kreml-Boss stehen im Jahr 2024 Präsidentschaftswahlen an, bei denen er nicht zwangsweise als großer Sieger hervorgehen müsse. "Viele Leute tummeln sich hinter den Kulissen" und könnten eine Kandidatur für das Präsidentenamt anstreben, glaubt Hill.
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Wladimir Putin könnte bis 2036 Präsident bleiben
Klar ist jedoch: Im vergangenen Jahr unterzeichnete Wladimir Putin eine Verfassungsänderung, die es ihm ermöglichen würde, für zwei weitere Amtszeiten (jeweils sechs Jahre) zu kandidieren, so dass er bis 2036 an der Macht bleiben könnte. Im Jahr 2036 würde Putin 84 Jahre alt werden. Im Vorfeld der Wahl 2024 scheint jedoch der Dissens im Kreml zu wachsen, analysiert Hill.
"Bei der Entscheidung, im Februar 2022 in die Ukraine einzumarschieren, könnte auch der Gedanke an das Jahr 2024 eine Rolle gespielt haben", erklärt sie weiter. Putins Vorstellung könnte gewesen sein, einen weiteren erfolgreichen Krieg geführt und von der "Bevölkerung die Art von Beifall" erhalten zu haben, "die er als Ergebnis der Annexion der Krim im Jahr 2014 erhalten hat". Das hätte Putins Position "als Zar wirklich zementiert" und so wäre er in der Lage gewesen, "reibungslos durch das Jahr 2024 zu gehen". Nur sei das bislang nicht passiert, stellt die Expertin fest.
Wladimir Putin gestürzt: Benennt er seinen Nachfolger selbst?
Hill leitet daraus ab, dass es vielleicht doch eng werden könnte für Wladimir Putin bei der Präsidentschaftswahl 2024, so es denn überhaupt nennenswerten Widerstand aus den Reihen seiner Vertrauten geben sollte. Sie stellt aber auch heraus, dass es aktuell nicht danach aussehen würde, dass Putin etwas von seiner Autorität abgeben und eine Art Nachfolger ernennen würde. Diese Möglichkeit hätte er bereits mit seiner Verfassungsänderung ausgeschlossen.
Im Übrigen hat sich Wladimir Putin bislang noch nicht abschließend dazu geäußert, ob er im Jahr 2024 noch einmal für das Präsidentenamt antreten wird. Als Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dazu von der russischen Nachrichtenagentur Tass befragt wurde, habe dieser nur auf Putin verwiesen und geantwortet: "Fragen Sie ihn selbst!"
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rut/news.de