Kreml-Tyrann Wladimir Putin nutzte seine Rede am Tag der Seestreitkräfte, um erneut drohende Worte Richtung Westen zu schleudern und eine Aufrüstung der russischen Marine anzukündigen. Auf Twitter sorgte der Auftritt des Russland-Präsidenten für Diskussionsstoff.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum Tag der Seestreitkräfte in St. Petersburg eine neue Marinedoktrin in Kraft gesetzt. Dort seien auch Russlands Seegrenzen, darunter in der Arktis und im Schwarzen Meer festgelegt worden.
Wladimir Putin mit Droh-Rede am Tag der Seestreitkräfte am 31. Juli 2022
"Den Schutz werden wir hart und mit allen Mitteln gewährleisten", betonte der Kremlchef bei einer Parade mit Kriegsschiffen am Sonntag. Zugleich kündigte er an, dass die neue Hyperschall-Seerakete "Zirkon" bald in den Dienst gestellt werde. Die Lieferung der Raketen beginne in den nächsten Monaten, als erste werde die Fregatte "Admiral Gorschkow" damit ausgerüstet.
Wladimir Putin setzt neue Marine-Doktrin in Kraft und droht den USA
In der neuen Doktrin wurde festgeschrieben, dass das Streben der USA nach Dominanz auf den Weltmeeren eine "Herausforderung für die nationale Sicherheit Russlands" sei. Das von Putin feierlich unterzeichnete Dokument sieht auch vor, dass die militärische Infrastruktur auf der annektieren Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgebaut werde. Laut der Doktrin ist zudem der Bau von modernen Flugzeugträgern vorgesehen.
Kreml-Tyrann Putin dankte Russen-Marine für Einsatz
Bei dem Auftritt vor Tausenden Zuschauern ging Wladimir Putin nicht direkt auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein. Er dankte der Kriegsmarine für ihre Einsätze, die sie seit Jahrhunderten leiste, und lobte ihre hohe Verteidigungsbereitschaft. Russland hat auch zahlreiche Kriegsschiffe im Schwarzen Meer im Einsatz bei den Angriffen gegen die Ukraine.
Twitter-Video zeigt Droh-Rede von Wladimir Putin am Tag der Seestreitkräfte
Vor seiner Rede hatte Wladimir Putin auf einem Boot während einer Fahrt von Kronstadt nach St. Petersburg bei dicht bewölktem Himmel und zeitweiligem Regen die Parade abgenommen. Kurz danach bestätigte er in einem demonstrativen Unterzeichnungsakt auch die Marine-Doktrin.
Putin shows off his water wares, and his great leg balance of course.
— Bo Mbindwane (@mbindwane) July 31, 2022
Navy Day. pic.twitter.com/lsspgdRumO
Putin will Russen-Marine mit Hyperschallrakete Zirkon aufrüsten
Zur neuen Hyperschallwaffe Zirkon für die Seestreitkräfte sagte Putin, dass es für sie keine Hindernisse gebe. Ihre Indienststellung wurde 2021 nach Berichten über erfolgreiche Tests schon für Anfang dieses Jahr angekündigt. Die Hyperschallwaffen weisen ein Vielfaches der Schallgeschwindigkeit von rund 343 Metern pro Sekunde auf. Sie seien eine Reaktion auf die Nato, sagte Putin im vergangenen Jahr. Wo genau sie in Dienst gestellt werden, solle gemäß der nationalen Interessen Russlands festgelegt werden, hieß es.
Ukrainer greifen Hauptquartier der russischen Flotte mit Drohne an
Zeitgleich zu Putins Auftritt beim Tag der Seestreitkräfte soll es zu einem Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte gekommen sein.Auf der von der Ukraine beanspruchten Halbinsel Krim ist nach russischen Angaben in der Stadt Sewastopol der Stab der Schwarzmeerflotte mit einer Drohne angegriffen worden. Fünf Menschen seien dabei am Sonntag verletzt worden, teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Drohne sei in einem Hof des Stabquartiers eingeschlagen. Russland hatte die Krim 2014 annektiert.
"Am heutigen frühen Morgen haben ukrainische Nationalisten entschieden, uns den Tag der Marine zu verderben", schrieb Raswoschajew. Die Feierlichkeiten wurden für Sewastopol abgesagt. Russische Behörden in Regionen an der Grenze zur Ukraine beklagen immer wieder Angriffe aus dem Nachbarland. Nach vorläufigen Erkenntnissen handele es sich bei dem Angriffsobjekt um eine Drohne, teilte Raswoschajew mit. Bei den Verletzten handele es sich um Mitarbeiter des Stabs der russischen Schwarzmeerflotte. Tote gebe es nicht. "Ich bitte darum, die Ruhe zu bewahren und nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben", schrieb Raswoschajew. Der Inlandsgeheimdienst FSB arbeite an der Aufklärung des Falls.
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fka/news.de/dpa
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