Steuert die Welt auf einen atomaren Konflikt zwischen den internationalen Großmächten zu? Dass die Nato in einen verheerenden Krieg mit China oder Russland hineingezogen wird, ist heutzutage viel wahrscheinlicher als noch vor einigen Jahren. Das behauptet Stephen Lovegrove, nationaler Sicherheitsberater Großbritanniens.
Ein Ende des Ukraine-Kriegs ist aktuell nicht in Sicht, die Angst vor einem weiteren brutalen Konflikt zwischen China und Taiwan groß. Droht der Welt in absehbarer Zeit sogar ein Atomkrieg? Stephen Lovegrove, nationaler Sicherheitsberater Großbritanniens, hat jetzt bei einer Rede in Washington, D.C. (USA) davor gewarnt, dass dieses Horror-Szenario immer wahrscheinlicher wird. Darüber berichtet die "Daily Mail".
Angst vor 3. Weltkrieg: Experte warnt vor zunehmender Gefahr eines atomaren Konflikts
Der Westen und China könnten sich auf dem Weg in einen Atomkrieg "verkalkulieren", da die Welt in ein "gefährliches neues Zeitalter" eintrete, sagte der Experte. Stephen Lovegrove mahnte angesichts einer neuen internationalen Sicherheitslage mit immer tödlicheren und mehr Waffen zur Vorsicht. In seiner Rede fügte er hinzu, dass die "strategische Stabilität der Nato" gefährdet sei. In Bezug auf die bipolare internationale Ordnung des Kalten Krieges sagte er: "Die monolithischen Blöcke der Nato und der UdSSR waren in der Lage, sich auf eine gemeinsame Doktrin zu einigen. Dies gab uns ein höheres Maß an Vertrauen, dass wir uns auf dem Weg in einen Atomkrieg nicht verkalkulieren würden. Heute haben wir mit anderen, die uns bedrohen könnten, insbesondere mit China, nicht dieselbe Grundlage."
Nationaler Sicherheitsberater Großbritanniens warnt vor Chinas Nuklearprogramm
Stephen Lovegrove schlägt vor: "Wir müssen Raum für einen Dialog schaffen, um Vertrauen aufzubauen und Desinformationen entgegenzuwirken. Das Vereinigte Königreich unterstützt nachdrücklich die von US-Präsident Biden vorgeschlagenen Gespräche mit China als einen wichtigen Schritt". Es gebe heutzutage viel größeres Potenzial für eine Eskalation. Denn schließlich besitzen nicht weniger als 23 Länder Marschflugkörper für Landangriffe und die Liste der Atommächte wird immer länger. Die Nato müsse "immer wachsam" gegenüber Schurkenstaaten sein, die solche Waffen entwickeln und damit einen nuklearen Rüstungswettlauf unter ihren Nachbarn auslösen könnten. Lovegrove ist besorgt über das nukleare Modernisierungsprogramm Chinas. Das Land werde dann sowohl weitere Arten als auch eine größere Anzahl an Atomwaffen haben.
Ukraine-Krieg entscheidet laut Stephen Lovegrove über künftige Weltordnung
Der Ausgang des Ukraine-Kriegs habe dem nationalen Sicherheitsberater zufolge zudem einen entscheidenden Einfluss auf die künftige internationale Ordnung. "Er wird darüber entscheiden, ob wir in einer Welt leben, in der regional aggressive Mächte wie China und Russland unkontrolliert nach dem Motto 'Macht ist Recht' agieren können - oder in einer Welt, in der alle Staaten ihre Souveränität wahren können, der Wettbewerb nicht in Konflikte ausartet und wir zum Schutz des Planeten zusammenarbeiten."
Nato und ihre Verbündeten sollen Gespräch mit Feinden suchen
Stephen Lovegrove schlug zudem vier "Grundsätze für eine integrierte Rüstungskontrolle" vor, um den Westen vor unberechenbaren Aktionen feindlicher Staaten zu schützen. Die Nato und ihre Verbündeten müssten schärfere "rote Linien" gegen falsches Verhalten festlegen, das Gespräch mit den traditionellen Großmächten auf alle Länder ausdehnen, sich auf den Dialog konzentrieren und "frühzeitig Maßnahmen zur Erneuerung und Stärkung vertrauensbildender Maßnahmen ergreifen". Das Vertrauen in die internationale Ordnung würde gestärkt. So könne man die Ursachen von Misstrauen, Angst, Spannung und Feindseligkeit beseitigen.
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