Tritt Belarus-Machthaber Alexander Lukaschenko mit seiner Armee bald in den Ukraine-Krieg ein? Offiziell hält Minsk sich noch zurück, doch neue Truppenübungen an der Ukraine-Grenze lassen einen monströsen Plan vermuten.
Seit fast fünf Monaten schaut die Welt gespannt auf die Ukraine und den von Wladimir Putin entfesselten Angriffskrieg. So überraschend der Überfall auf den russischen Nachbarn Ende Februar auch war, die Aussicht auf einen schnellen Sieg gegen Kiew, der im Kreml wahrscheinlich angenommen wurde, hat sich nicht eingestellt. Der Widerstand der Ukrainer ist, unterstützt durch anhaltende Waffenlieferungen aus dem Westen, immer noch ungebrochen groß. Doch es gibt aktuell auch Befürchtungen, wonach sich der Krieg in der Ukraine noch weiter ausbreiten könnte.
Wladimir Putin will Belarus in Ukraine-Krieg ziehen
Mancher Beobachter befürchtet, dass Wladimir Putin versucht, seinen wichtigsten Verbündeten Belarus in einen Krieg mit dem Nachbarn zu ziehen. Was die Sorgen wachsen lässt: Die Truppen von Machthaber Alexander Lukaschenko haben in der Nähe der ukrainischen Grenze mit ihren militärischen Kommandoübungen begonnen. Es ist ein Szenario, das an die Wochen vor dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine erinnert. Auch damals waren Armeeübungen abgehalten und verschiedene Szenarien geprobt worden.
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Angst vor Belarus-Kriegseintritt: Minsk befiehlt Armee-Übungen an Ukraine-Grenze
Ganz offiziell sieht die Sache natürlich anders aus. Die militärischen Kommando- und Stabsübungen in der belarussischen Region Gomel dienen laut "Express.co.uk" dazu, die Bereitschaft der Truppen zur Durchführung von Ausbildungs- und Kampfaufgaben zu bewerten und die Fähigkeiten der Reserveoffiziere bei der Arbeit auf den Kommandoposten zu verbessern. Nach Angaben des belarussischen Verteidigungsministeriums werden die Truppen während dieser Übungen die Bewachung und Verteidigung einer territorialen Verteidigungsanlage üben und in Zeiten des Kriegsrechts auch an Kontrollpunkten Dienst tun.
Lukaschenko-Regime probt "Übergang von Friedens- zu Kriegszeiten"
Die Sorgen um ein belarussisches Eingreifen sind keineswegs neu. Bereits Ende Mai kündigte das Verteidigungsministerium in Minsk an, dass auf Befehl Lukaschenkos eine "Volksmiliz" geschaffen werde - am 7. Juni begann die belarussische Armee mit "Kampfbereitschaftsübungen". Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes hat das Lukaschenko-Regime auch mit Schulungen für den "Übergang von Friedens- zu Kriegszeiten" begonnen.
Der Belarus-Diktator bekräftigte kürzlich seine Unterstützung für Wladimir Putins Kriegsanstrengungen in der Ukraine und erklärte, Minsk unterstütze Russland in seinem "Kampf gegen die Nazis" und werde dies auch weiterhin tun. Der britische Geheimdienst glaubt laut "Express.co.uk" hingegen, dass der belarussische Staatschef zwischen der Unterstützung Russlands im Krieg und dem Wunsch, eine direkte militärische Beteiligung an dem eskalierenden Konflikt zu vermeiden, weiterhin abwägt.
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