Heizung runter, kürzer duschen, richtig lüften - man kann viel tun, um Energie zu sparen. Doch die Nebenkosten werden trotzdem kräftig steigen. Millionen Mietern in Deutschland droht zeitnah der Ruin. Aufschläge von bis zu 5.000 Euro drohen.
Die Energiepreise stellen Mieter und Vermieter im Winter vor eine Belastungsprobe. Die großen Wohnungsunternehmen warnten aktuell vor deutlichen Kostensteigerungen für Mieter und forderten staatliche Hilfe. "Die Situation ist mehr als dramatisch, und der soziale Frieden in Deutschland ist massiv in Gefahr", erklärte der Branchenverband GdW. In Folge des Ukraine-Kriegs sind die Energiepreise nach Verbandsrechnung bis Mai um 37 Prozent gestiegen.
Mehrkosten-Schock für Mieter durch Energie-Krise: Habeck stimmt auf teuren Winter ein
Die Bundesregierung wird nach Worten von Wirtschaftsminister Robert Habeck die Gasversorgung mit allen Mitteln sicherstellen. Angesprochen auf einen möglichen Zusammenbruch des Marktes, sagte der Grünen-Politiker am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz", das werde nicht passieren. Allerdings müssten sich die Bürger auf einen teuren Winter einstellen. Die Preiserhöhungen im Herbst und Winter würden pro Haushalt im vierstelligen Bereich liegen. "Und das kann dann eben auch mal ein Monatseinkommen für eine Familie sein."
Millionen Mietern in Deutschland droht der Ruin
Der GdW vertritt vor allem Genossenschaften und städtische Wohnungsunternehmen, aber auch börsennotierte Branchenriesen wie Vonovia. Die Mitglieder kommen auf etwa 30 Prozent der Mietwohnungen in Deutschland. "Wir vermieten vor allem an Menschen, die nicht so viel Einkommen haben", sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko. Sie könnten die hohen Energiepreise nicht bezahlen.Viele Wohnungsunternehmen haben die Nebenkosten-Vorauszahlungen schon erhöht.
Mehrkosten-Schock! Aufschläge von bis zu 5.000 Euro drohen
Wie horrend der Mehrkosten-Schock im schlimmsten Fall ausfallen kann, zeigen neue Berechnungen des GdW. Bei einem 1-Personen-Haushalt betragen die Energiekosten bis zu 344 Euro pro Monat. Ein Plus von 229 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Bei einem 2-Personen-Haushalt sind es bis zu 476 Euro pro Monat und bei einem 4-Personen-Haushalt bis zu 635 Euro pro Monat, was auf das Jahr gerechnet satte 5.074 Euro sind. "Vor allen Haushalten in Deutschland liegt eine unglaubliche Belastung. Gerade Menschen mit geringen Einkommen, die mit solchen Nachzahlungen konfrontiert werden, können sich das nicht leisten", so Gedaschko aktuell im Interview mit der "Bild".
Ampel-Regierung stellt neue Entlastungen in Aussicht
Auch Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten zeigt sich alarmiert: "Das könnte nicht weniger als den Ruin für Millionen Mieter bedeuten." Er fordert von der Regierung Heizkosten-Zuschüsse für sozial schwache Mieter. SPD-Fraktionsvize Verena Hubertz nimmt die Situation ernst und stellte gegenüber der "Bild" bereits neue Entlastungen der Ampel-Regierung in Aussicht: "Wir kennen den Ernst der Lage. Und wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen. Kein Mieter darf auf der Straße landen, weil die Nebenkosten explodieren."
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fka/news.de/dpa
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