Die Preisspirale dreht sich immer weiter und kennt kein Ende mehr. Die Preise, die an den Gas- und Strombörsen aktuell gehandelt werden, knallen durch die Decke. Der Schock: So teuer kann es für Verbraucher noch werden.
Die Energiekrise ist nicht mehr aufzuhalten! Zuletzt warnte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bereits: Der befürchtete Stopp sämtlicher russischer Gaslieferungen könnte eine Preisexplosion bei einigen Stadtwerken zur Folge haben. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Viele Verbraucher werden schockiert sein, wenn sie Post von ihrem Energieversorger bekommen. Durch das, was Putin uns bei Nord Stream 1 beschert, ist eine Verdreifachung drin."
Preisexplosion an der Gasbörse: Europa-Gas jetzt 74 Prozent teurer
An der Großhandelsbörse explodieren die Preise für europäisches Gas jetzt schon. Die "Bild"-Zeitung berichtet, dass die Kosten "am 1. Juli im Vergleich zu Mitte Juni um 74 Prozent auf 148 Euro/MWh" gestiegen sind. Das wird auch die Verbraucher treffen, denn die Teuerungen werden mit etwas Verzögerung an die Verbraucher weitergegeben, erklärt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie CHECK24, gegenüber "Bild". Er warnt: "Wenn die Energieversorger die Mengen, die sie vor der Krise beschafft haben, verbraucht haben, müssen sie zu den aktuell teuren Börsenpreisen einkaufen." Dann könnte der große Preis-Knall kommen. Ein Paragraf im Energiesicherungsgesetz, der den Unternehmen erlauben würde, die Preise außerhalb der Vertragsbindung weiterzugeben, ist bisher noch nicht aktiviert worden. Könnte aber kommen.
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Preis-Schock bei Gas-Preisen: Verbraucher zahlen fast 1000 Euro mehr
Wie die "Bild" berichtet haben die Strom- und Gasgrundversorger für Juni bis August "in 695 Fällen Preiserhöhungen angekündigt oder bereits durchgeführt – für mehr als 8,3 Millionen Haushalte". Im Vergleich zum Juni 2021 sei ein Plus von 113 Prozent auszumachen. Bei einem Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden/kWh würde das bis zu 952 Euro pro Jahr mehr machen.
Kosten-Hammer beim Strom: Preise verdreifacht innerhalb eines Jahres
Ähnlich drastisch zeichnet sich die Entwicklung bei den Strompreisen ab. Laut "Bild" kostet eine Megawattstunde an der Strombörse im Juli durchschnittlich 239 Euro. Der Preis hatte im Juli 2021 noch bei 80 Euro gelegen. Daraus ergibt sich ein Plus von 199 Prozent. Absoluter Wahnsinn! Bei einem Verbrauch von 5000 kWh und einem Durchschnittspreis von 40,5 Cent pro kWh werden Mehrkosten von knapp 500 Euro im Vergleich zum Vorjahresmonat fällig. Wie es bei "Bild" weiter heißt: "Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen 22,6 Prozent und betreffen rund 7,7 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 380 Euro pro Jahr."
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rut/news.de/dpa
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