Im Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das US-Kapitol packen Ex-Mitarbeiter gerade neue Details über Donald Trump aus. Dabei sind auch immer wieder seine Wutausbrüche im Weißen Haus ein Thema. Wie Trumps ehemalige Pressesprecherin in einem Buch verriet, konnte man den Ex-Präsidenten mit einem bestimmten Mittel beruhigen.
Kaum ein anderer Ex-US-Präsident sorgte für so viele abstruse Schlagzeilen wie Donald Trump. Erst am Dienstag packte Cassidy Hutchinson, ehemalige Mitarbeiterin im Weißen Haus, neue Details über das Verhalten des 76-Jährigen aus. Im Untersuchungsausschuss zum Angriff auf das Kapitol am 6. Januar 2021 sagte sie, dass Trump an diesem Tag in einem Geländewagen einem Secret-Service-Beamten ins Lenkrad gegriffen habe, um das Auto in Richtung des Kapitols zu steuern. Außerdem berichtete sie von regelmäßigen Wutausbrüchen des Ex-Präsidenten. So soll er im Weißen Haus mit Essen um sich geworfen haben. Doch offenbar gab es ein Mittel, um Trump zu beruhigen.
Donald Trump soll bei Wutanfällen mit Musik aus dem Broadway-Musical "Cats" beruhigt worden sein
Wie die "New York Times" berichtet, schrieb Stephanie Grisham, ehemalige Pressesprecherin im Weißen Haus, bereits 2021 in einem Enthüllungsbuch, dass wenn Trump in Wut geriet, seine Belegschaft einen Mitarbeiter, der den Spitznamen "Music Man" trug, zu sich rief, der ihm [Trump] seine Lieblingssongs vorspielte, von denen sie wussten, dass sie ihn beruhigen würden. Darunter sei "Memory" aus dem Broadway-Musical "Cats" gewesen. Stephanie Grisham bestätigte laut der "New York Times" auch Cassidy Hutchinsons Aussagen vor dem Untersuchungsausschuss. Trumps Temperament beschrieb sie als "beängstigend" und "schnell". "Er ist ausgerastet und hat fast die Kontrolle verloren."
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Bei dem "Music Man" soll es sich sich Medienberichten zufolge um Grishams Ex-Freund Max Miller handeln. Er war ebenfalls Berater von Donald Trump und jetzt republikanischer Kandidat für den Kongress in Ohio. "Trumps Bedürfnis, sich von Broadway-Musik besänftigen zu lassen, degradiert sowohl das Amt des Präsidenten als auch eine große amerikanische Institution", schrieb der Journalist Adam Gopnik beim "New Yorker".
Musicalsängerin Betty Buckley glaubt, dass Trump ein großes Bedürfnis nach Liebe hat
Betty Buckley, die Sängerin des Liedes "Memory" sagte laut dem Bericht von Gopnik: "Der buchstäbliche Aspekt des Liedes handelt von dieser alten Katze, die tot ist und stirbt - aber hinter der schönen Musik und dem schönen Gedicht verbirgt sich eine solche Sehnsucht nach Verbindung! Trump war also ein hübsches Kind, aber sein Vater war ein Tyrann, also wurde er zum Tyrannen, nur um Daddy zu beeindrucken. Mit Charme kann ich nicht gewinnen, dachte er ... und er hat sich immer außen vor gefühlt. In seinem Herzen gibt es dieses enorme Bedürfnis, ein unstillbares Bedürfnis, geliebt zu werden, die Liebe, die er nie von seinem Vater oder seiner Mutter erhalten hat. Darum geht es also in diesem Lied: um diese unglaubliche Sehnsucht, dazuzugehören, sich zu verbinden, nicht zurückgewiesen zu werden, darum geht es bei dieser ganzen Sache. All die Jahre hatte ich keine Ahnung, warum dieses Lied ihn berührte, aber jetzt, mit diesem Buch... Ich verstehe es, ich verstehe es!"
Außerdem fügte sie an: Jetzt, da wir wissen, dass Showmelodien funktionieren, sollte die Regierung eine spezielle Broadway-Kommission einrichten - und uns Sänger zu allen Krisenherden schicken, zu jedem gefährlichen Diktator, um sie in Schach zu halten ... oder sie auf eine einsame Insel verbannen, wo den ganzen Tag lang Broadway-Showmelodien in einer Schleife laufen, bis sie mit Broadway-Musik überflutet werden, bis sie geheilt sind."
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gom/news.de
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