Die Bundesregierung will dem extremen Flugchaos an deutschen Flughäfen ein Ende bereiten. Der Plan: Ausländische Hilfsarbeiter aus der Türkei sollen den Personalmangel ausgleichen!
Die Corona-Pandemie hat auch beim Flugverkehr ihre Spuren hinterlassen. Weil die Fluggesellschaften in den vergangenen zwei Jahren Personal eingespart haben, fehlt dieses jetzt an jeder Ecke. Die Folge: Lange Wartezeiten am Check-in, Verspätungen und gestrichene Flüge. Jetzt greift der Staat ein: Hilfsarbeiter aus der Türkei sollen unterstützen!
Flugchaos: Bundesregierung will den Einsatz von Hilfskräften aus der Türkei ermöglichen
Die Bundesregierung will als Abhilfe für die akuten Personalengpässe an deutschen Flughäfen den kurzfristigen Einsatz ausländischer Beschäftigter erleichtern. "Wir ermöglichen, dass die Unternehmen Hilfskräfte aus dem Ausland, vor allem aus der Türkei, einsetzen können", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Mittwoch in Berlin nach abgestimmten Vorschlägen der Regierung.
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Die Fachkräfte könnten bei der Gepäckabfertigung eingesetzt werden. Die Politikerin erklärte zum Einsatz der Hilfsarbeiter: "Bei der Sicherheit gibt es aus meiner Sicht keine Abstriche." Als Unterstützung bei den Sicherheitskontrollen an Flughäfen sei außerdem möglich, dass die Bundespolizei mit eigenem Personal unterstützt.
Ein "europaweites" Problem: Fachkräfte an Flughäfen fehlen aufgrund der Corona-Pandemie
Fehlende Mitarbeiter haben an Flughäfen zum Start der Hauptreisezeit zu teils chaotischen Zuständen geführt. Verkehrsminister Volker Wissing sagte, dies sei "ein Problem, das wir europaweit haben". Fachkräfte in privaten Unternehmen seien während der Corona-Pandemie abgewandert.
Tausende Hilfsarbeiter aus der Türkei sollen das Flugchaos in Deutschland eindämmen
Arbeitsminister Hubertus Heil sagte, nach Angaben der Branche gehe es um einige tausend Arbeitskräfte, die an Flughäfen in der Türkei derzeit nicht gebraucht würden. Eingestellt werden müssten sie von den Unternehmen selbst. Für den Einsatz in Deutschland sollten staatlicherseits schnell und befristet Voraussetzungen mit Einreise- und Aufenthaltstiteln und Arbeitserlaubnissen geschaffen werden.
Kein Sozialdumping: Die ausländischen Hilfsarbeiter sollen nach Tarif bezahlt werden
Heil machte deutlich, dass dafür Bedingungen gelten sollen, um Sozialdumping auszuschließen. So werde nicht zugelassen, Personal in Leiharbeit anzustellen. Bezahlt werden müsse zudem nach Tarif, vorgegeben würden auch gute Unterkünfte. Den herrschenden Personalmangel der Fluggesellschaften auf lange Sicht in den Griff zu bekommen, liege laut Verkehrsminister Wissing nicht in den Händen der Bundesregierung: "Es ist ein schwieriges Thema, weil nur die Privatwirtschaft die Fachkräfte zurückholen kann, die sie in der Pandemie verloren hat."
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rad/hos/news.de/dpa