Es ist eine unverhohlene Drohung in Richtung Westen. Während der Nato-Gipfel tagt, veröffentlicht Dmitri Rogosin, der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos, die Koordinaten von westlichen "Entscheidungszentren". Auch das deutsche Kanzleramt ist dabei.
Seit über vier Monaten tobt in der Ukraine der von Wladimir Putin entfesselte Angriffskrieg. Mit diesem gehen ebenfalls Drohungen gegen den Westen einher, sich nicht in das Kriegsgeschehen einzumischen. Die russische Propaganda kannte in den vergangenen Wochen kein Halten mehr. Zuletzt donnerte unter anderem Putin-Sprachrohr Wladimir Solowjow: Deutschland solle "in den Krieg eintreten", damit Russland die Deutschen angreifen könne.
Wladimir Putin droht dem Westen: Raumfahrtbehörde veröffentlicht Geheim-Koordinaten
Der russische Duma-Abgeordnete Andrey Gurulyow, Putin-Verbündeter und zugleich Mitglied des Verteidigungsausschusses des russischen Parlaments, sprach sich hingegen für eine russische Invasion der baltischen Nato-Länder aus, um eine angebliche Blockade der russischen Exklave Kaliningrad durch den Westen zu verhindern. Die russische Raumfahrtbehörde setzt diesem ganzen Treiben vorläufig die Krone auf und veröffentlichte mit einer abschreckenden Drohung die Koordinaten von mehreren Verteidigungszentren, darunter auch die des Pentagons.
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Russische Raumfahrtbehörde: Offene Warnung während des Nato-Gipfels
Die Drohung erfolgte zu Beginn des Nato-Gipfels in Spanien, bei dem die Verbündeten zusammenkommen, um das Vorgehen Russlands in der Ukraine zu verurteilen. In einem Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti sagte Dmitri Rogosin, der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos und früherer Vizeregierungschef, zuletzt schon: "Das gesamte Konglomerat privater und staatlicher Raumfahrtunternehmen arbeitet jetzt ausschließlich für unseren Feind."
Im Vorfeld von Putins Einmarsch in die Ukraine hatte zum Beispiel das US-Satellitenunternehmen Maxar, das mit dem US-Verteidigungsministerium zusammenarbeitet, Bilder aufgenommen und veröffentlicht, die die Aufstockung der russischen Truppen an der Grenze zeigen. Jetzt folgte der Propaganda-Gegenschlag, der einer offenen Drohung gleichkommt.
"Nur für den Fall...": Putin-Scherge Dmitri Rogosin droht Kanzleramt
Rogosin postete auf seinem Kanal beim Messengerdienst Telegram: "Heute wird in Madrid der Nato-Gipfel eröffnet, auf dem die westlichen Länder Russland zu ihrem größten Feind erklären werden. Roscosmos hat Satellitenfotos vom Tagungsort des Gipfels und von den '"Entscheidungszentren" veröffentlicht, die die ukrainischen Nationalisten unterstützen." Er fügte hinzu: "Gleichzeitig geben wir die Koordinaten der Objekte an ... nur für den Fall." Welchen "Fall" Rogosin im Sinn hat, lässt er zwar offen, Zweifel an seiner Intention sollte man indes nicht haben. Es dürfte sich um einen Angriffsfall handeln.
Zu den "Entscheidungszentren" gehören das Weiße Haus, Regierungsgebäude im Zentrum Londons, das Reichstagsgebäude in Berlin und das deutsche Kanzleramt, das Nato-Hauptquartier in Brüssel sowie die Residenz des französischen Präsidenten und andere französische Regierungsgebäude. Die Koordinaten wurden in Breiten- und Längengraden veröffentlicht und sind frei zugänglich.
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rut/news.de
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