Bei einem russischen Angriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Während das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass das Gebäude durch eine Sekundärexplosion zerstört wurde, zeigen Aufnahmen einer Überwachungskamera etwas anderes.
Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Stadt Krementschuk sind am Montag mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Das russische Verteidigungsministerium bestreitet einen direkten Angriff und behauptet, dass das Einkaufszentrum gar nicht mehr in Betrieb gewesen sei. Und auch der britische Geheimdienst glaubt, dass der Angriff ein Versehen gewesen sein könnte.
"Einkaufszentrum in Krementschuk dauerhaft geschlossen!" Kreml-Propaganda verbreitet Lügen über Raketen-Angriff
Im Netz kursieren zahlreiche Falschinformationen über den Raketenangriff der Russen auf Krementschuk. So behaupten Kreml-Propagandisten, dass das Einkaufszentrum angeblich geschlossen war. Das ist jedoch nachweislich falsch. Das russische Verteidigungsministerium hat den Raketen-Angriff auf Krementschuk mittlerweile zugegeben. Demnach sei das Einkaufszentrum angeblich durch eine Sekundärexplosion zerstört worden. Eigentlich haben russische Truppen Lagerhäuser mit westlicher Munition angegriffen, heißt es. Mittlerweile ist die Aufnahme einer Überwachungskamera in den sozialen Medien aufgetaucht, die etwas anderes zeigt.
Raketen-Angriff auf Einkaufszentrum in Krementschuk: Überwachungskamera-Video zeigt gigantische Explosion
In der Aufnahme sieht man, dass die Rakete direkt in das Einkaufszentrum kracht. "Bis zum Abend des 28. Juni wird die Gesamtzahl der russischen Raketen, die in ukrainischen Städten eingeschlagen sind, auf 2.811 geschätzt", schreibt das ukrainische Verteidigungsministerium auf Twitter zu dem Video. "Russische Rakete trifft Einkaufszentrum in der Stadt #Krementschuk."
In dem 30-sekündigen Clip ist zu sehen, wie eine Rakete auf ein Gebäude stürzt und eine gewaltige Explosion auslöst. Man sieht eine riesige Feuerkuppel, eine schwarze Rauchwolke und zahlreiche Trümmer, die umherfliegen. Die entstandene Druckwelle sorgt auch auf dem benachbarten Gelände für Schäden.
.@ZelenskyyUa As of the evening of June 28, the total number of russian missiles that have hit Ukrainian cities are estimated at 2,811.
— Defence of Ukraine (@DefenceU) June 28, 2022
russian missile hits shopping mall in the city of #Kremenchuk pic.twitter.com/94fwmyDDUl
Horror scenes in Kremenchuk, as a Russian missile hits a shopping centre. The man speaking on phone : “people were are the building, the walls are starting to fall in” pic.twitter.com/REDBFmuT3R
— Oliver Carroll (@olliecarroll) June 27, 2022
Raketen-Attacke auf Einkaufszentrum in Krementschuk ein Versehen? Wladimir Putin riskiert "hohe Kollateralschäden"
Es sei durchaus realistisch, dass die Attacke am Montag eigentlich ein nahe gelegenes Infrastrukturziel treffen sollte. Schon in der Vergangenheit seien Moskaus Angriffe mit Langstreckenraketen ungenau gewesen, was zu einer hohen Zahl an zivilen Opfern geführt habe - etwa beim Beschuss des Bahnhofs in der Stadt Kramatorsk im April, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Moskau sei bereit, "hohe Kollateralschäden" in Kauf zu nehmen. Da Russland einen Mangel an moderneren Präzisionswaffen und deutliche Schwächen bei der Planung seiner Ziele habe, müsse man mit weiteren zivilen Opfern rechnen.
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bua/news.de/dpa
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