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+++ Kämpfe um wichtige Versorgungsstraße im Osten der Ukraine +++
In der Ostukraine kämpfen ukrainische und russische Truppen weiter erbittert um die Kontrolle der Trasse von Lyssytschansk nach Bachmut. Dem ukrainischen Generalstab zufolge wurde am Dienstag ein russischer Vorstoß auf die Ortschaft Spirne in Richtung der Stadt Siwersk abgewehrt. Die umkämpfte Straße ist eine der wenigen verbliebenen Nachschubrouten für Lyssytschansk. Die ehemalige Großstadt ist die letzte von ukrainischen Truppen gehaltene größere Ortschaft im Gebiet Luhansk.
Lyssytschansk werde dabei weiter ständig mit Mörsern und anderer Artillerie beschossen, teilte der Generalstab mit. Russische Truppen stehen bereits am Südrand der Stadt. Vertreter der prorussischen Separatisten berichteten zudem von Kämpfen bereits im Stadtgebiet. Die Verbindungen in die benachbarte Region Donezk stehen seit Tagen unter ständigem russischen Beschuss.
Auch in den Gebieten Donezk und Charkiw werden demnach Positionen der ukrainischen Armee mit Artillerie angegriffen. Geländegewinne soll die russische Seite jedoch nicht gemacht haben.
+++ Kiew: Ukraine erhält mehr als 40 Leichen gefallener Soldaten +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erneut Leichen gefallener Soldaten aus den eigenen Reihen von Russland erhalten. "Die Ukraine hat die Körper von 46 heldenhaften Verteidigern für ihre würdige Bestattung zurückgeholt", teilte das Ministerium für Reintegration in Kiew am Dienstag mit. 21 der Leichen seien von Verteidigern des Stahlwerks Azovstal aus dem von russischen Truppen eroberten Mariupol in der Ostukraine.
Die Übergabe habe im südostukrainischen Gebiet Saporischschja stattgefunden. Ob und wie viele Tote an die russische Seite übergeben worden seien, wurde nicht mitgeteilt. Eine russische Bestätigung lag zunächst nicht vor. Tags zuvor hatten Vertreter der abtrünnigen Region Donezk mitgeteilt, dass sie insgesamt 172 Leichen ukrainischer Soldaten auf dem Territorium von Azovstal gefunden hätten.
Die ukrainische Seite teilte zudem mit, dass es einen Gefangenenaustausch gegeben habe. Demnach kehrten 16 ukrainische Soldaten zurück, darunter zwei Offiziere. Fünf von ihnen seien schwer verletzt gewesen und hätten medizinisch behandelt werden müssen. Auch hierzu gab es noch keine Bestätigung von russischer Seite.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine begann vor mehr als vier Monaten.
+++ Kreml: Keine Frist für Ende des Krieges gegen die Ukraine +++
Russland hat sich nach eigenen Angaben keine Frist für ein Ende seines Angriffskriegs gegen die Ukraine gesetzt. Auf die Frage eines Journalisten, ob es einen ungefähren Zeitrahmen für den in Moskau als "militärische Spezial-Operation" bezeichneten Krieg gebe, antwortete Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge: "Nein."
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj laut Teilnehmerkreisen beim G7-Gipfel in Bayern gesagt, dass er auf ein Ende der Invasion noch in diesem Jahr hoffe. Er verwies dabei auf die Härten des Winters, die Gefechte erschwerten.
Dazu sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge: "Die ukrainische Seite kann alles vor Ablauf des Tages beenden." Dafür müssten die Bedingungen der russischen Seite erfüllt werden. "Es muss ein Befehl an die nationalistischen Einheiten und an das ukrainische Militär ergehen, die Waffen niederzulegen", sagte der Kremlsprecher.
Die in der Öffentlichkeit geäußerten Forderungen Moskaus zu Beginn des Kriegs bestanden etwa in der Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten sowie der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Staatsgebiet. Die ukrainische Seite lehnt das ab und hat bereits angekündigt, alle besetzten Gebiete zurückerobern zu wollen.
+++ Kiew: Ukraine erhält mehr als 40 Leichen gefallener Soldaten +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erneut Leichen gefallener Soldaten aus den eigenen Reihen von Russland erhalten. «Die Ukraine hat die Körper von 46 heldenhaften Verteidigern für ihre würdige Bestattung zurückgeholt», teilte das Ministerium für Reintegration in Kiew am Dienstag mit. 21 der Leichen seien von Verteidigern des Stahlwerks Azovstal aus dem von russischen Truppen eroberten Mariupol in der Ostukraine.
Die Übergabe habe im südostukrainischen Gebiet Saporischschja stattgefunden. Ob und wie viele Tote an die russische Seite übergeben worden seien, wurde nicht mitgeteilt. Eine russische Bestätigung lag zunächst nicht vor. Tags zuvor hatten Vertreter der abtrünnigen Region Donezk mitgeteilt, dass sie insgesamt 172 Leichen ukrainischer Soldaten auf dem Territorium von Azovstal gefunden hätten.
Die ukrainische Seite teilte zudem mit, dass es einen Gefangenenaustausch gegeben habe. Demnach kehrten 16 ukrainische Soldaten zurück, darunter zwei Offiziere. Fünf von ihnen seien schwer verletzt gewesen und hätten medizinisch behandelt werden müssen. Auch hierzu gab es noch keine Bestätigung von russischer Seite.
+++ Scholz: China soll Russland-Sanktionen nicht unterlaufen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat China dazu aufgerufen, die gegen Russland verhängten internationalen Sanktionen nicht zu unterlaufen. "Und darauf bestehen wir auch in allen Gesprächen, die wir führen", sagte Scholz am Dienstag zum Abschluss des dreitägigen G7-Gipfels in Bayern. Bei dem Treffen hätten sich die Staats- und Regierungschefs einander noch einmal versichert, "dass wir das auch gemeinsam weiter tun werden".
Die Staats- und Regierungschefs der G7 riefen China zudem zur Einhaltung der Menschenrechte auf. "Wir sind sehr besorgt über die Menschenrechtslage in China", hieß es in der Abschlusserklärung des Gipfels. «Wir werden uns weiterhin für universelle Werte einsetzen und China unter anderem dazu auffordern, die allgemeinen Menschenrechte und Grundfreiheiten zu achten, auch in Tibet und Xinjiang, wo uns Zwangsarbeit große Sorgen bereitet.» Mit Blick auf die Weltwirtschaft kritisierten die G7 außerdem die "intransparenten und marktverzerrenden Interventionen" Chinas.
Es sei notwendig, bei globalen Herausforderungen mit China zu kooperieren, hieß es in der G7-Erklärung. Insbesondere gelte das etwa bei der Bewältigung des Klimawandels. "Wir rufen China weiterhin dazu auf, seine völkerrechtlichen Verpflichtungen einzuhalten und zur internationalen Sicherheit beizutragen. Wir erinnern China an die Notwendigkeit, den Grundsatz der UN-Charta über die friedliche Beilegung von Streitigkeiten zu wahren und auf Drohungen, Zwang, Einschüchterungsmaßnahmen oder Gewaltanwendung zu verzichten."
+++ Mehr als die Hälfte der Trümmer in Krementschuk geräumt +++
Nach dem Raketenangriff im zentralukrainischen Krementschuk dauern die Aufräumarbeiten in dem völlig zerstörten Einkaufszentrum an. "Mehr als 60 Prozent der Trümmer sind geräumt", schrieb der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram. Nach jüngsten Angaben der ukrainischen Behörden stieg die Zahl der Todesopfer erneut - auf inzwischen mehr als 20. Zudem wurde eine dreitägige Trauer ausgerufen.
Die Staatsanwaltschaft nahm indes Ermittlungen wegen eines möglichen russischen Kriegsverbrechens auf. Nach Angaben des Bürgermeisters von Krementschuk, Witalij Malezkyj, wird zudem gegen das Management des Zentrums ermittelt. Dieses habe angeordnet, den Luftalarm zu ignorieren - weswegen das Gebäude nicht geräumt worden sei.
Bei dem Angriff vom Vortag sind nach jüngsten Behördenangaben 59 Menschen verletzt worden. Mehrere Dutzend werden weiter vermisst. Moskau behauptet, das eigentliche Ziel des Angriffs sei ein etwas weiter nördlich gelegenes Lager mit westliche Waffen gewesen. Kiew spricht von einem Terrorakt. Die Ukraine wehrt seit über vier Monaten einen russischen Angriffskrieg ab.
+++ Russlands untersagt Bidens Frau und Tochter die Einreise +++
Als Reaktion auf westliche Sanktionen hat Russland weitere Einreiseverbote gegen Amerikaner verhängt, darunter gegen die Familie von US-Präsident Joe Biden. Dessen Frau Jill und Tochter Ashley dürften nicht mehr nach Russland reisen, teilte das Außenministerium am Dienstag in Moskau mit. Der Präsident selbst und Außenminister Anthony Blinken sowie Hunderte Mitglieder des US-Repräsentantenhauses stehen bereits auf dieser Liste.
Neu aufgenommen wurden demnach weitere Mitglieder des US-Senats und mehrere Professoren von Hochschulen. Sie seien für einen "russophoben Kurs" in den USA verantwortlich, hieß es aus dem russischen Außenamt. Die USA und Kanada hatten im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine auch zwei erwachsene Töchter von Kremlchef Wladimir Putin auf ihre Sanktionsliste gesetzt.
+++ Timoschenko: Derzeit keine Chance auf friedliche Lösung mit Russland +++
Mehr als vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sieht die frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko aktuell keine Chancen auf eine diplomatische und friedliche Lösung. "Putin will die ganze Ukraine zerstören und das ganze ukrainische Volk töten", sagte sie im Interview mit RTL/ntv am Dienstag mit Blick auf den von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordneten Krieg. Ihr Land werde niemals der von Russland vorgeschlagenen Lösung zustimmen, die besetzten Gebiete zu annektieren und die ukrainische Armee nahezu aufzulösen, sagte sie.
Die in der Öffentlichkeit geäußerten Forderungen Moskaus zu Beginn des Kriegs bestanden unter anderem in der Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten sowie der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Staatsgebiet. Erst kürzlich wiederholte der Kreml, auf seinen Maximalforderungen zu beharren.
In den ersten Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar gab es noch Verhandlungen zwischen beiden Ländern. Mittlerweile sind sie aber ausgesetzt. Die Vorschläge Russlands würden nicht zu einem Ende des Krieges führen, sondern zu einer Verlängerung des Konflikts, sagte Timoschenko."Es gibt nur einen Weg für uns - den Sieg auf dem Schlachtfeld."
+++ London: Russische Streitkräfte zunehmend ausgezehrt +++
Russlands Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten von ihren schweren Verlusten deutlich gezeichnet. "Die russischen Streitkräfte sind zunehmend ausgezehrt", hieß es in dem täglichen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Dienstag.
Beim Kampf um die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk seien die Hauptbestandteile von sechs verschiedenen russischen Armeen zum Einsatz gekommen. Trotzdem sei mit der Einnahme der Stadt nur ein kurzfristiges Ziel erreicht worden, so die Mitteilung weiter. Die russische Militärführung akzeptiere derzeit "ein Niveau verminderter Kampfkraft, das sich wahrscheinlich als nicht tragfähig erweisen wird", resümierten die britischen Experten.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund vier Monaten veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.
+++ Russland bestätigt Angriff auf Krementschuk - Ziel war Waffendepot +++
Das russische Militär hat einen Angriff auf die ukrainische Stadt Krementschuk bestätigt - zugleich aber bestritten, dass das in Brand geratene Einkaufszentrum in Betrieb gewesen sei. Es habe einen Luftangriff auf Hallen gegeben, in denen aus den USA und Europa gelieferte Waffen und Munition gelagert worden seien, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag in Moskau mit. Die Detonation der Munition habe dann einen Brand «in einem nicht mehr betriebenen Einkaufszentrum» in der Nähe ausgelöst.
Die Ukraine hatte dagegen von einem Raketenangriff auf das Einkaufszentrum gesprochen und Russland dafür verantwortlich gemacht. Nach jüngsten Angaben der ukrainischen Behörden wurden mindestens 18 Menschen getötet und 60 verletzt. Am Dienstagvormittag war von 36 Vermissten die Rede. Das Gebäude wurde zu großen Teilen zerstört.
Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte sollen bei dem Angriff Luft-Boden-Raketen des Typs X-22 eingesetzt worden sein. Diese seien von Tu-22-Langstreckenbombern aus dem russischen Gebiet Kursk abgefeuert worden, hieß es.
Trotz offensichtlicher Zerstörungen bestreitet Russland in dem seit mehr als vier Monaten andauernden Krieg immer wieder, zivile Ziele in der Ukraine anzugreifen - oder behauptet, dass diese nicht mehr genutzt werden. So sorgte beispielsweise Mitte März ein Angriff auf eine Geburtsklinik im südukrainischen Mariupol für Entsetzen. Russland erklärte damals, das Gebäude habe zu dem Zeitpunkt nur noch als Rückzugsort für ukrainische Kämpfer gedient. Die Ukraine sowie die Vereinten Nationen hingegen betonten, zum Zeitpunkt der Attacke seien dort Patienten behandelt worden.
+++ Gouverneur: Noch 36 Vermisste nach Angriff auf Einkaufszentrum +++
Nach dem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Ukraine mit mindestens 18 Toten dauert die Suche nach möglichen weiteren Opfern an. 36 Menschen galten am Dienstagmorgen noch als vermisst, wie der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, im Nachrichtendienst Telegram schrieb. Hunderte Einsatzkräfte seien vor Ort. Lunin veröffentlichte zudem Bilder, die zeigen, wie schwere Metallplatten von einem Kran angehoben werden.
+++ Ukraine: Russische Truppen stürmen Siedlung bei Lyssytschansk +++
Im Osten der Ukraine gehen nach Angaben aus Kiew die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Lyssytschansk weiter. Der Feind stürme die Siedlung Wowtschojariwka südwestlich der Stadt, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagmorgen in seinem Lagebericht mit. Russische Einheiten stehen im Süden bereits am Stadtrand. Gekämpft werde zudem an einer Ölraffinerie.
Lyssytschank ist die letzte große Stadt in der Region unter ukrainischer Kontrolle. Dort sollen noch mehrere Tausend ukrainische Soldaten stationiert sein. Nach ukrainischen Angaben haben russische Truppen neben dem Einsatz von Mörsern und Artillerie auch Luftangriffe in Richtung der Stadt geflogen.
Der "Feind" gebe zudem die Hoffnung nicht auf, eine wichtige Straße zwischen Lyssytschansk und der weiter westlich gelegenen Stadt Bachmut zu kontrollieren, hieß es weiter in dem Lagebericht. Auch dort habe es Artillerieangriffe gegeben. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
+++ Brand zerstört Einkaufszentrum nach Raketeneinschlag +++
In dem Einkaufszentrum in der Stadt Krementschuk hielten sich Selenskyj zufolge mehr als 1000 Menschen auf. Nach dem Raketeneinschlag wurde das Gebäude von Flammen erfasst und brannte weitgehend aus. Auf Videos war zu sehen, dass hauptsächlich nur Betonpfeiler und Metallkonstruktionen stehen blieben. Die Zahl der bestätigten Toten stieg laut dem Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, bis Dienstagmorgen auf 18 an. Rund 60 Menschen seien verletzt worden, davon die Hälfte schwer, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Sie berichtete auch von mehr als 40 Vermisstenmeldungen. Nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes sollen die Aufräumarbeiten am Dienstag weitergehen. Dazu solle auch schweres Gerät eingesetzt werden.
+++ Selenskyj bekräftigt Bitte um Luftabwehr-Systeme +++
Der Präsident erinnerte daran, dass die Ukraine bereits vor dem Krieg und direkt nach der russischen Invasion um Luftabwehr-Systeme gebeten habe. "Die Leute im Einkaufszentrum in Krementschuk verdienten die gleiche Sicherheit wie Leute in jedem Einkaufszentrum der Welt, ob irgendwo in Philadelphia oder Tel Aviv, oder in einer Einkaufspassage in Dresden", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.
+++ Selenskyj: Russland "größte Terrororganisation der Welt" +++
Selenskyj bezeichnete Russland nach dem Angriff als «größte Terrororganisation der Welt». Das müsse auch rechtlich festgestellt werden. «Und jeder auf der Welt muss wissen, dass es bedeutet, Terroristen Geld zu geben, wenn man russisches Öl kauft oder transportiert, Kontakte mit russischen Banken unterhält oder dem russischen Staat Steuern oder Zollabgaben zahlt», sagte Selenskyj.
+++ G7: Putin wird Rechenschaft ablegen müssen +++
«Willkürliche Angriffe auf unschuldige Zivilistinnen und Zivilisten sind Kriegsverbrechen. Der russische Präsident Putin und die Verantwortlichen werden dafür Rechenschaft ablegen müssen», stellten die Teilnehmer des G7-Gipfels am Montagabend fest. «Der Angriff Russlands auf Zivilisten in einem Einkaufszentrum ist grausam», schrieb US-Präsident Joe Biden bei Twitter. «Dieser entsetzliche Angriff zeigt erneut, zu welchem Ausmaß an Grausamkeit und Barbarei der russische Staatschef fähig ist», sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Rande des G7-Gipfels.
+++ Russischer UN-Diplomat spricht von "Provokation" +++
Der stellvertretende UN-Botschafter Russlands, Dmitri Poljanski, sprach im Zusammenhang mit dem Angriff von einer "neuen ukrainischen Provokation im Stil von Butscha". Moskau hat die vielfach dokumentierten Tötungen ukrainischer Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha durch russische Truppen stets als angebliche Inszenierung abgetan. Zu Krementschuk behauptete Poljanski bei Twitter ohne nähere Erläuterung, es gebe "zu viele auffällige Unstimmigkeiten".
+++ Acht Menschen in Schlange für Trinkwasser getötet +++
In einer Schlange vor einem Tankwagen mit Trinkwasser in der ukrainischen Stadt Lyssytschansk wurden bei einem russischen Raketenangriff nach Behördenangaben acht Menschen getötet. Weitere 21 seien verletzt worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, beim Nachrichtendienst Telegram. Lyssytschank ist die letzte große Stadt in der Region unter ukrainischer Kontrolle. In der Stadt Charkiw wurden nach Angaben des regionalen ukrainischen Befehlshabers Oleg Sinegubow bei russischem Beschuss 5 Zivilisten getötet und 22 weitere verletzt. Unter den Verletzten seien fünf Kinder, schrieb Sinegubow bei Telegram.
+++ Medwedew: Krim ist für immer ein Teil Russlands +++
Der frühere russische Präsident und heutige Vizechef des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew bekräftigte den russischen Anspruch auf die annektierte Halbinsel Krim. «Für uns ist die Krim ein Teil Russlands. Und das ist für immer», sagte Medwedew der Zeitung «Argumenty i Fakty». Jeder Versuch, die Krim Russland streitig zu machen sei «eine Kriegserklärung an unser Land». Und wenn darin ein Nato-Land involviert wäre: «Dritter Weltkrieg. Totale Katastrophe.» Die zur Ukraine gehörende Krim wurde von Russland 2014 besetzt. Die Annexion wird international nicht anerkannt.
+++ Moody's stellt Zahlungsausfall Russlands fest +++
Die Ratingagentur Moody's stellte wegen nicht fristgemäß beglichener Schulden formell einen Zahlungsausfall Russlands fest. Konkret gehe es um Zinszahlungen zweier Staatsanleihen, die auch nach Ablauf einer Verzugsfrist von 30 Tagen nicht bei Gläubigern angekommen seien, teilte Moody's mit. Um eine Pleite im eigentlichen Sinne handelt es sich diesmal nicht. Die Staatskassen sind gut gefüllt, doch durch die westlichen Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine hat der Kreml Probleme, Schulden im Ausland zu begleichen. Deswegen kommt der Zahlungsausfall wenig überraschend. An den Finanzmärkten galt das Risiko schon seit Monaten als fest einkalkuliert und überschaubar.
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