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Franziska Giffey: "Peinlicher kann's nicht werden!" Das Netz lacht über Anruf von Fake-Klitschko

Franziska Giffey wurde Opfer einer perfiden "Deep Fake"-Attacke. Sie fiel während eines Videogesprächs auf einen falschen Vitali Klitschko rein. Nun ermittelt die Polizei. Im Netz sorgt der Vorfall für Lacher.

Franziska Giffey wurde von einem falschen Vitali Klitschko reingelegt. (Foto) Suche
Franziska Giffey wurde von einem falschen Vitali Klitschko reingelegt. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ist am Freitag mit einer Deep-Fake-Attacke reingelegt worden. Sie dachte, dass sie wie verabredet mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko sprach. Doch der Mann im Gespräch entpuppte sich als digitaler Betrüger - nun ermittelt der Staatsschutz

Franziska von falschem Vitali Klitschko reingelegt

Franziska Giffey hatte bei einer Videoschalte am 24. Juni Zweifel bekommen, ob sie sie tatsächlich wie geplant mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko verbunden war. Das Gespräch endete dann vorzeitig. "Die erste Viertelstunde war völlig unauffällig", sagte Senatssprecherin Lisa Frerichs am Freitagabend. Zuvor hatten mehrere Berliner Medien darüber berichtet.

"Der vermeintliche Herr Klitschko hat gefragt, wie es uns mit den vielen ukrainischen Flüchtlingen geht, wie wir damit umgehen, wie die Zahlen sind, ein ganz normales Gespräch, wie wir es erwartet hatten." Das Gespräch per Videokonferenz zum Thema Zusammenarbeit der beiden Städte sei bereits lange vorher verabredet worden. Dann seien aber einige Themen angesprochen worden, die Giffey misstrauisch gemacht hätten. "Es ging einmal darum, dass er sich auf ein angebliches Gespräch mit Botschafter (Andrij) Melnyk bezogen und gefragt hat, wie wir das sehen, dass so viele Ukrainerinnen und Ukrainer sich Sozialleistungen in Berlin erschleichen wollten", sagte Frerichs.

"Und es gab die Bitte, dass wir durch unsere Behörden unterstützen mögen, dass gerade junge Männer in die Ukraine zurückgehen, um dort zu kämpfen." Das letzte Thema sei dann noch auffälliger gewesen: "Er hat gefragt, ob wir Kiew beratend unterstützen könnten, eine Art CSD (Christopher Street Day) auszurichten. Das war angesichts des Krieges schon mehr als seltsam." Die Verbindung sei dann beendet worden oder abgebrochen.

Klitschko: Fake-Anrufe dringend aufklären

Nach Fake-Anrufen eines angeblichen Vitali Klitschko in europäischen Rathäusern fordert der Kiewer Bürgermeister Aufklärung. "Das ist kriminelle Energie. Es muss dringend ermittelt werden, wer dahinter steckt", sagte Klitschko in einem Video, das «Bild» am Samstag verbreitete. Betroffen von den Anrufen war unter anderem Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).

Klitschko sagte: "Bei mehreren Bürgermeistern in Europa hat sich ein falscher Klitschko gemeldet, der absurde Dinge von sich gegeben hat." Klitschko betonte, offizielle Gespräch könne es nur über offizielle Kanäle in Kiew geben. Für Gespräche auf Deutsch oder Englisch brauche er auch nie einen Übersetzer, fügte er hinzu.

Giffey hatte bei einer Videoschalte am Freitag Zweifel bekommen, ob sie tatsächlich wie erwartet mit Kiews Bürgermeister verbunden war. Das Gespräch endete dann vorzeitig. Die Senatskanzlei geht von einer digitalen Manipulation aus. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Nach Anruf von "Deep Fake"-Klitschko: Polizei ermittelt

Die Senatskanzlei geht von einer digitalen Manipulation aus: "Allem Anschein nach haben wir es mit Deep Fake zu tun", sagte Frerichs. Es habe keinen Hinweis darauf gegeben, nicht mit einer realen Person zu sprechen. "Es saß uns jemand gegenüber, der genau so aussah wie Vitali Klitschko, der sich so bewegt hat." Inzwischen ermittelt der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei. Es werde ein politisches Motiv angenommen, sagte ein Polizeisprecher am Samstagvormittag der Deutschen Presse-Agentur. In welche Richtung die Ermittlungen führen sei demnach von den Erkenntnissen abhängig, die die Ermittler erzielen. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" über die Ermittlungen berichtet. "Deep Fakes" sind anspruchsvolle technische Manipulationen, die oft nur von Fachleuten aufgedeckt werden können.

Auf Twitter teilte die Senatskanzlei mit, ein Gespräch mit Melnyk, dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, habe bestätigt, dass Giffey nicht mit Klitschko verbunden gewesen sei. "Es gehört leider zur Realität, dass der Krieg mit allen Mitteln geführt wird", wird Giffey in dem Tweet zitiert. "Auch im Netz, um mit digitalen Methoden das Vertrauen zu untergraben und Partner und Verbündete der Ukraine zu diskreditieren."

Echter Vitali Klitschko will mit Franziska Giffey telefonieren

Der echte Vitali Klitschko will bald mit Giffey sprechen. Der "Bild"-Zeitung sagte Klitschko, nachdem er von dem Fake-Anruf bei Giffey und Madrids Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida erfahren habe: "Ich hoffe, dass wir bald über meine offiziellen Kanäle telefonieren können." Klitschko fügte hinzu: "Ich brauche dann auch keine Übersetzer."

"Opfer eines Enkeltricks": Twitter lacht über Franziska Giffey nach "Deep Fake"-Attacke

Der Vorfall ging kurze Zeit später viral. Viele Nutzer:innen auf Twitter finden die Tatsache, dass Giffey auf den falschen Klitschko kurz reingefallen ist witzig und auch "peinlicher nicht werden kann". Ein User findet, dass Klitschko gar keine Lust auf das Gespräch hatte und deshalb ein Deep Fake erstellte: "vitali klitschko hat den deepfake selbst programmiert um franziska giffey fernbleiben zu können". In einem anderen Tweet heißt es: "franziska giffey wurde einfach opfer eines enkeltricks mit nem fake vitali klitschko hahaha". "#Giffey kommen nach 30min. im Videocall(!) Zweifel, ob ihr Gegenüber wirklich Vitali #Klitschko ist. Ist das nur hochnotpeinlich für Frau "Dr." strg.c.strg.v. Giffey oder leider durchaus exemplarisch für IT-Kompetenz und Sicherheitsprotokolle in ?????????", fragt sich ein User. Ein Twitter-User geht sogar soweit zu behaupten, dass Franziska Giffey selbst ein "Deep Fake" sei. "Weiß man schon, seit wann Franziska Giffey ein Deepfake ist?" In mehreren Beiträgen fragen sich einige Nutzer:innen auch, wieso Giffey nicht sofort den Fake erkannte, schließlich können die Klitschkos deutsch sprechen.

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Twitter-User verteidigen Franziska Giffey und warnen vor "Deep Fake"-Gefahren

Andere verteidigen Franziska Giffey aber auch. Denn man könne Deep Fakes gar nicht immer erkennen, meinen viele. Andere warnen auch noch einmal davor, wie gefährlich diese gefälschten Anrufe sind. "Der Krieg wird mit allen Mitteln geführt, nicht nur mit Hyperschallwaffen, sondern auch mit Telefonaten mit Franziska Giffey."

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/news.de/dpa

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