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Christian Lindner: "Selbstausbeutung mit Überstunden!" Dieser Vorschlag schockt das Netz

Deutschland hat mit einer finanziellen Ausnahmesituation zu kämpfen. Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, spricht sich Bundesfinanzminister Christian Lindner für mehr Überstunden aus. Das Netz kocht vor Wut.

Christian Lindner schockt mit Überstunden-Aussage. (Foto) Suche
Christian Lindner schockt mit Überstunden-Aussage. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Der Ukraine-Krieg hat sich auch auf die finanzielle Situation in Deutschland ausgewirkt. Um die Folgen für die Wirtschaft zu beseitigen hat Bundesfinanzminister Christian Lindner am Freitag einige Vorschläge auf Twitter unterbreitet, die Politiker und Bürger:innen fassungslos machen.

Ukraine-Krieg schadet deutscher Wirtschaft: Christian Lindner fordert Überstunden als Wirtschaftsturbo

Um die "fragile Lage" wieder anzukurbeln, braucht es neue Ansätze. Von einem "Kriegssoli" hält Christian Lindner nichts. Damit wies er die Forderung seines baden-württembergischen Amtskollegen Danyal Bayaz (Grüne) nach einem "Kriegssoli" zurück. Seine Idee ist demnach: "Was wir jetzt brauchen sind mehr Wachstumsimpulse, mehr Gründungen, mehr Überstunden, um unseren Wohlstand zu sichern. Steuererhöhungen würden die Stärkung der Wirtschaftslage sabotieren."

Linken-Fraktion kritisiert Christian Lindners Vorschlag scharf

Die Linken-Fraktion hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) kritisiert, weil er sich für mehr Überstunden der Deutschen in der wirtschaftlich angespannten Lage ausgesprochen hat. "Deutsche Aktienunternehmen zahlen dieses Jahr zusammen 70 Milliarden Euro Dividenden aus, so viel wie nie zuvor. Und Christian Lindner fordert mehr Überstunden, um die Wirtschaft zu stabilisieren", sagte Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linken-Fraktion im Bundestag, am Freitag in Berlin. "Vielleicht sollten ihn seine Koalitionspartner SPD und Grüne mal daran erinnern, dass nicht die Konzerne, sondern die Bevölkerung sie gewählt haben." Ein Sprecher des SPD-geführten Bundesarbeitsministeriums sagte dazu, "dass aus unserer Sicht eine Erhöhung der Überstunden nicht diskutiert wird".

Twitter-Nutzer entsetzt über Überstunden-Idee

Die Vorschläge sorgten auf Twitter für viel Unmut. Unter dem Hashtag #Überstunden hielten viele ihre Kritik an den von Christian Lindner geforderten zusätzlichen Arbeitsstunden nicht zurück. "Also ernsthaft seit verdammten 3 Jahren reißen sich Arbeitnehmer dieses Landes den Arsch auf um die Versorgung zu sichern, Familie und Arbeit unter einen Hut zu kriegen und andere zu Unterstützen wo es geht und Sie sprechen von Überstunden die es braucht. # Realitätsverlust", schreibt ein wütender User. "Ich bin nicht gegen Überstunden, aber diese als Lösung einzufordern in einer Situation, in der viele schlicht am Anschlag sind....verrückt", findet ein anderer Nutzer. Andere fordern, dass die Regierung endlich Konzerne und Reiche zu besteuern und nicht Menschen, die bereits Überstunden leisten - besonders das Pflegepersonal oder Polizisten.

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"Ihr habt schon wieder zu viel Lack gesoffen!" Christian Lindner löst Shitstorm aus

"Mehr Überstunden. Ach so. Dann wohl inkl. verpflichtende Achtsamkeits- und Mental Health Workshops zwecks Vorbeugung von, natürlich dann, eigenverantwortlich verschuldetem Burnout. Selber schuld, wer gestresst ist. Es gibt schließlich Yoga! Lindner, was ein und Spaßvogel", schlägt ein Nutzer mit ironischem Unterton vor. Ein anderer gerät richtig in Rage: "Überstunden? Zu der eh schon miesen Bezahlung in den meisten Bereichen? Ich glaub, ihr habt schon wieder zu viel Lack gesoffen, VERGESST ES!"

Christian Lindner hat seine Aussage in einem weiteren Tweet verteidigt. Daraufhin hat ein Twitter-Nutzer die Vorlage einfach in eine Art kritischen Gegenschlag umformuliert. "Twitter at its best. Aber wir stehen dazu: Damit sich die Verhältnisse nicht ändern, brauchen wir weiterhin Selbstausbeutung mit #Überstunden und sinkende Reallöhne. Investitionen in unsere Infrastruktur und eine bezahlbare Energieversorgung könnt ihr vergessen. Blame me for it!"

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/news.de/dpa

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