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Habeck-Notfallplan aktuell: Energie-Alarm! So sehr knallen die Gas-Preise jetzt durch die Decke

Die Debatte über den Umgang mit der Gaskrise in Deutschland ist voll in Gang. Die Preise kennen nur eine Richtung: Sie knallen immer weiter nach oben. Wie teuer es mit der Alarmstufe im Notfallplan Gas wirklich wird, rechnen Experten vor.

Robert Habeck rechnet mit drastisch steigenden Gas-Preisen. (Foto) Suche
Robert Habeck rechnet mit drastisch steigenden Gas-Preisen. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Iwersen

Nach der drastischen Verringerung der Gaslieferungen aus Russland infolge des Ukraine-Kriegs hat die Regierung die Alarmstufe im sogenannten Notfallplan Gas ausgerufen. Der Plan hat drei Stufen: Frühwarn-, Alarm- und Notfallstufe. Bei der Alarmstufe liegt eine Störung der Versorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage vor, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Versorgung führt. Der Markt ist aber noch in der Lage, dies zu bewältigen.

Allerdings: Die Gas-Preise knallen jetzt durch die Decke!

Schock beim Gas-Preis: Verdreifachung der Verbraucherpreise infolge von Ukraine-Krieg

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hält eine Verdreifachung der Verbraucherpreise für Gas für möglich. "Wenn man es hochrechnet, kommt es sehr darauf an, wie Sie heizen, wie Ihr Gebäude gebaut ist. Aber es kann zu einer Verdreifachung der bisherigen Gasrechnung kommen", sagte Müller den Sendern RTL/ntv.

Gas-Hammer! Fast 1000 Euro mehr pro Jahr

In der "Bild"-Zeitung rechnet Energieexperte Lundquist Neubauer vor. "Für Juni, Juli und August haben die Grundversorger bereits 150 Preiserhöhungen angekündigt – um durchschnittlich 35 Prozent." Zudem rechne er mit einer "größeren Preiserhöhungswelle spätestens im Herbst", wie es weiter heißt. Die Befürchtung ist, dass die Erzeuger "die Preise, die sie für Gas am Weltmarkt zahlen müssen, 1:1 an die Kunden" weitergeben.

Bei der "Bild" kommt ebenfalls Steffen Suttner von "Check24" zu Wort. Er analysiert: Für einen Haushalt, der 20.000 kWh verbraucht, würden "die bereits durchgeführten beziehungsweise angekündigten Preiserhöhungen zusätzliche Kosten von durchschnittlich 964 Euro pro Jahr" bedeuten.

Gas-Krise aktuell: Hammer-Anstieg nicht abzuwenden! Putin will Preise in Deutschland explodieren lassen

Wirtschaftsminister Habeck sagte im RTL-Nachtjournal, die "Preiswelle" sei "faktisch nicht mehr abzuwenden". Auf die Frage, ob er befürchte, dass Russland nach einem für Mitte Juli geplanten Wartungsintervall der Gaspipeline Nord Stream 1 gar kein Gas mehr liefern werde, sagte er: "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich befürchte es nicht."

Im ZDF-"heute journal" sagte er, dass Russlands Staatspräsident Wladimir Putin mit der schrittweisen Reduzierung der Gasexporte den Plan verfolge, die Preise in Deutschland und Europa hochzuhalten, "um damit gesellschaftliche Unruhe zu steigern". Die Maßnahmen der Bundesregierung sollten auch der Geschlossenheit der Gesellschaft dienen - "dass Putin nicht gewinnt, darum geht es".

Wegen Gas-Preis-Explosion! Mieterbund will Kündigungen aussetzen lassen

Steigende Energiekosten sorgen auch unter Mietern für Sorgenfalten. Der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Wir fordern ein Kündigungsmoratorium, das sicherstellt, dass niemandem gekündigt werden darf, der wegen stark gestiegener Heizkosten seine Nebenkostenabrechnung nicht fristgerecht bezahlen kann."

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/news.de/dpa

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