Im TV macht Margarita Simonyan ihrem Ruf als Putin-Sprachrohr alle Ehre. Der russische Angriffskrieg sei keine Sonderoperation sondern ein Bürgerkrieg, lässt sie wissen. Außerdem äußerte sie sich zu Putins Gesundheitszustand.
Der Krieg in der Ukraine wird nicht nur an der Front und auf den Schlachtfeldern geführt, natürlich läuft seit fast vier Monaten auch die russische Propaganda-Maschine auf Hochtouren. Im russischen Staatsfernsehen wird nicht nur gegen die Unterstützung westlicher Staaten für die Ukraine gewettert und mit möglichen militärischen Folgen für die Nato-Staaten gedroht. Es wird auch permanent versucht, den Angriffskrieg von Wladimir Putin ins rechte Licht zu rücken.
Margarita Simonyan: Putin-Sprachrohr nennt Russen-Angriff einen "Bürgerkrieg"
Das beginnt dann mit der korrekten Ausdrucksweise für die militärische Auseinandersetzung. Bekanntlich ist das Wort "Krieg" im Zusammenhang mit dem Ukraine-Angriff im Kreml-Jargon verboten. Margarita Simonyan, die Chefin des russischen Propaganda-Senders RT, und ein treues Putin-Sprachrohr, erklärte während eines Fernsehauftritts laut "The Daily Beast" nun aber: "Es ist jedem Menschen klar, dass es keinen Krieg in der Ukraine gibt. Es gibt nicht mal eine Sonderoperation. In der Ukraine herrscht ein Bürgerkrieg."
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Wladimir Putin instruierte Kreml-Sprachrohr Margarita Simonyan
Zuvor habe Simonyan am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg, Russlands wichtigster Wirtschaftsveranstaltung, noch mit Wladimir Putin persönlich gesprochen, wie sie dem Bericht zufolge selbst bestätigte. Als Simonyan zu den Einzelheiten des Putin-Treffens befragt wurde, habe sie geantwortet: "Natürlich kann ich das alles nicht öffentlich erzählen, ich werde es Ihnen später ins Ohr flüstern." Zumindest die offizielle Propaganda-Linie brachte Simonyan zu Gehör. Demnach zerstöre "ein Teil der Ukrainer, die russenfeindlich und antirussisch sind, so wie die Faschisten antisemitisch waren[...]einen anderen Teil seines eigenen Volkes", erklärte das Putin-Sprachrohr.
Simonyan spricht über Putin-Gesundheitszustand
Zudem erläuterte Simonyan: "Russland unterstützt lediglich eine Seite dieser Kriegsparteien. Das sind unsere Leute. Und da drüben sind sie Antirussen. Das ist alles." Auch für den weiteren Verlauf des Krieges fand sie eine abstruse Erklärung: "Das sind unsere zukünftigen Städte! Das ist unser Land und unser Volk, wir werden es später wiederherstellen müssen." Zudem weigerte sie sich, die Existenz der Ukrainer als Volk anzuerkennen.
In ihre Propaganda-Show ließ die RT-Chefin sogar noch einen Kommentar über Wladimir Putins Gesundheitszustand einfließen. Über diesen wurde seit Beginn des Krieges immer wieder heftig spekuliert - von Darmkrebs bis zu Parkinson lauteten die Ferndiagnosen. Für Simonyan alles Quatsch. Ihren Ausführungen nach besteche der Kreml-Boss durch seinen "guten Gesundheitszustand sowie seine unermüdliche Ausdauer".
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rut/news.de
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