Karl Lauterbachs Corona-Politik sorgt für hitzige Diskussionen. Dass sein Kollege, Virologe Klaus Stöhr, mit vielen Aussagen des Gesundheitsministers nicht übereinstimmt, ist kein Geheimnis. Jetzt stellt er sogar Lauterbachs Zulassung als Arzt infrage.
Virologe Klaus Stöhr ging Gesundheitsminister Karl Lauterbach schon zuvor öffentlich für dessen Corona-Politik. Anfang des Jahres unterstellte er ihm, seine Äußerungen zur Immunität nach einer Covid-Infektion seien nicht wissenschaftlich fundiert. Jetzt teilt Stöhr erneut gegen Lauterbach aus und erklärt sogar: Er würde ihm die Approbation entziehen.
Karl Lauterbach sprach von einer "nebenwirkunsgfreien Impfung"
Der Grund: Karl Lauterbach behauptete in der Vergangenheit, es würden keine Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Corona-Impfung auftreten. Inzwischen ist er zwar bereits zurückgerudert und räumte ein, das sogenannte Post-Vac-Syndrom müsse näher erforscht werden. Im August 2021 sprach er jedoch via Twitter noch von einer "nebenwirkungsfreien Impfung".
Stimmt. Und zusätzlich geht es darum, weshalb eine Minderheit der Gesellschaft eine nebenwirkungsfreie Impfung nicht will, obwohl sie gratis ist und ihr Leben und das vieler anderer retten kann. Daher bin ich pessimistisch was freiwillige Opfer für den Klimaschutz betrifft https://t.co/ZP7W07PD4B
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) August 13, 2021
Karl Stöhr würde Karl Lauterbach die Approbation entziehen
Für solche Aussagen wird Karl Lauterbach nun scharf von Virologe Klaus Stöhr kritisiert. Zu Gast in der Bild-TV-Talkshow "Die richtigen Fragen" erklärt er: "Jedes Medikament und auch jeder Impfstoff hat Nebenwirkungen." Aufgrund Lauterbachs gegensätzlicher Behauptungen, stellt Stöhr sogar dessen Arzt-Zulassung infrage: "Ein Arzt, der so etwas sagt, sollte keine Approbation haben."
O-bis-O-Regel: Karl Stöhr spricht von einem "falschen Signal"
Karl Stöhr wettert darüber hinaus auch gegen den Vorschlag zur O-bis-O-Regel des Gesundheitsministers, also einer Maskenpflicht von Oktober bis Ostern. "Aber das setzt ein völlig falsches Signal. Man kompromittiert eine gute Maßnahme – Masken helfen ja auch - indem man schon wieder Feuer, Feuer ruft", behauptet der Virologe. Er wünsche sich von Lauterbach mehr "Bodenständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Strategie, langfristiges Denken" und eine bessere Vorbereitung.
Post-Vac-Syndrom und weitere Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung
Dass es nach einer Corona-Impfung wie auch bei anderen Impfungen zu Nebenwirkungen kommen kann, wird auf der Website "Infektionsschutz.de" transparent gemacht. Dort heißt es: "Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 sind gut wirksam und ihr Nutzen überwiegt bei weitem mögliche Risiken. Dennoch können Nebenwirkungen und in seltenen beziehungsweise sehr seltenen Fällen Impfkomplikationen auftreten."
Mögliche Reaktionen könnten unmittelbar nach der Impfung erhöhte Temperatur, Kopfschmerzen oder andere grippeähnliche Beschwerden sein. Als Symptome des Post-Vac-Syndroms werden häufig Erschöpfung, Schwindel, Kopf- und Gliederschmerzen beschrieben. Weitreichende Untersuchungen dazu fehlen jedoch noch.
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rad/hos/news.de