Kurz nachdem Wladimir Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg die ehemaligen Sowjetstaaten bedrohte und von einem möglichen Nukleareinsatz sprach, fordert der kasachische Außenminister die Zerstörung aller Atomwaffen.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat Regierung der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan dazu aufgerufen, bis 2045 weltweit alle Atomwaffen zu vernichten. Die Forderung kommt kurz nachdem Wladimir Putin beim Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg über einen möglichen Einsatz von Nuklearwaffen schwadronierte und ehemalige Staaten der Sowjetunion attackierte.
Seitenhieb auf Wladimir Putin! Kasachischer Außenminister fordert Zerstörung aller Atomwaffen
"Der derzeitige militärische Konflikt auf dem Gebiet der Ukraine, die Gespräche über die atomare Wiederbewaffnung und gegenseitige Drohungen über die Anwendung der Atomwaffen, zwingen uns mehr als je zuvor dazu, darüber nachzudenken, wie verwundbar die Menschheit und wie dringend nötig ein Verbot und die Vernichtung dieser tödlichen Waffe ist", schrieb der kasachische Außenminister Muchtar Tleuberdi in einem Artikel, der am Sonntag auf der Webseite der Tageszeitung "Liter" erschien. Er rufe alle Staaten, darunter auch die Atommächte, dazu auf, einen Etappenplan zu erarbeiten, um bis 2045 weltweit das gesamte Atomwaffenarsenal zu liquidieren. Das Jahr 2045 sei wegen des 100. Geburtstag der Vereinten Nationen ein wichtiges Datum, so Tleuberdi.
Atomwaffen von Kasachstan, Ukraine und Belarus in Russland nach Zerfall der Sowjetunion
Kasachstan hat wie die Ukraine und Belarus nach dem Zerfall der Sowjetunion die auf ihrem Gebiet stationierten Atomwaffen an Russland übergeben. Unter anderem ist in Kasachstan das Atomwaffentestgelände Semipalatinsk beheimatet, wo zwischen 1949 und 1989 Hunderte Atomtests stattfanden, das aber nach der Unabhängigkeit Kasachstans geschlossen wurde. Im Gegenzug für die Abgabe der Atomwaffen erhielten die drei Sowjetrepubliken im Budapester Memorandum Sicherheitsgarantien von den USA, Großbritannien und Russland - unter anderem wurde ihnen die Souveränität und Unverletzlichkeit der Grenzen garantiert.
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bua/news.de/dpa