Karl Lauterbach warnt vor einer neuen Corona-Welle im Herbst. Mit einem Sieben-Punkte-Plan will der Gesundheitsminister hohen Infektionszahlen den Schrecken nehmen und neue Lockdowns vermeiden.
Während sich auch hierzulande die Affenpocken immer weiter ausbreiten, scheint die PAnemie mit dem Coronavirus immer mehr in Vergessenheit zu geraten - obwohl die Infektionszahlen seit mehreren Tagen wieder steigen. Experten warnen, dass die scheinbar überstanden geglaubte Pandemie mit voller Wucht im Herbst zurückkommen könnte. Deutschland will sich dieses Mal besser auf die kalte Jahreszeit vorbereiten.
Karl Lauterbach: Wegen Corona-Sommerwelle sei jetzt "kein Alarm notwendig"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angesichts wieder höherer Corona-Infektionszahlen zu Vorsicht aufgerufen und bereitet ein Schutzkonzept für den Herbst vor. Es sei jetzt "kein Alarm notwendig", sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Es sei aber nicht so, "dass wir sorglos und ohne Gegenmaßnahmen dieser Sommerwelle begegnen können". Wer sich und andere schützen will, solle freiwillig Masken in Innenräumen tragen. Zudem sollten vierte Impfungen "großzügiger" gehandhabt werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt diese generell erst ab 70 Jahren.
Gesundheitsminister Lauterbach will "Winterreifen" vorbereiten
Lauterbach kündigte an, dass er mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) noch vor der Sommerpause Eckpunkte für künftige Regelungen im Infektionsschutzgesetz anstrebt. Sie könnten dann nach dem Sommer beschlossen werden. Die jetzigen Vorgaben laufen zum 23. September aus. Nähere Angaben zu Instrumenten machte Lauterbach vorerst nicht. Es sollten "Winterreifen" vorbereitet werden. Und es sei klar, dass mehr gebraucht werde, als jetzt an "Sommerreifen" aufgezogen sei. Die "Welt am Sonntag" berichtet von der Möglichkeit einer generellen Maskenpflicht von Oktobern bis Ostern.
Lauterbach stellt Sieben-Punkte-Plan für den Herbst vor
Zu einem Sieben-Punkte-Plan für den Herbst soll demnach auch eine Impfkampagne mit verschiedenen Impfstoffen gehören. Ziel sei, gezielt Impflücken zu schließen, sagte Lauterbach. Einem neuen Anlauf für eine allgemeine Impfpflicht erteilte er eine Absage. Lauterbach sagte, er gehe zudem davon aus, dass Bürgertests auch im Sommer weiter genutzt werden könnten. Bisher ist das Angebot für solche kostenlosen Schnelltests für alle bis Ende Juni geregelt.
Kampf gegen neue Corona-Welle erfolgt mit Impfkampagne, Medikamenten und Hygienevorgaben
Kommen soll daneben ein Konzept, um den Einsatz von Medikamenten bei Erkrankten zu verbessern. Zum Schutz von Risikogruppen sind demnach präzisere Zuständigkeitsvorgaben für Hygienevorgaben in Pflegeheimen vorgesehen. Ab September sollen zudem Daten zu freien Betten in Krankenhäusern tagesaktuell elektronisch an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt werden können. Das RKI soll die Länder zudem mit Konzepten für Tests und Maßnahmen wie Maskentragen für Schulen und Kitas unterstützen. Dabei gelte es, Schließungen mit allen Mitteln zu vermeiden, sagte Lauterbach.
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gom/hos/news.de/dpa