In der Nähe von Moskau soll eine Fabrik gebrannt haben. Videos in den sozialen Medien zeigen meterhohe Rauchwolken. Wie kam es zu dem Brand? Darüber wird aktuell diskutiert. Sind russische Saboteure schuld?
Während die russische Armee weiter die Ukraine angreift, steigt schwarzer, dichter Rauch in Odintsowo, einer Stadt nahe Moskau, auf und wird von explosiven Geräuschen begleitet. Der Grund dafür soll ein riesiges Feuer sein, das in einer Fabrik ausbrach. Wie kam es dazu?
Großbrand nahe Moskau: Fabrik geht in Flammen auf
Laut ukrainischen Medienberichten brach der Brand in einer Fabrik für Lacke und Farben aus. Das berichtete die Nachrichtenagentur "Euroweekly" und bezieht sich dabei auf einen Telegram-Beitrag des Überwachungsdienstesder Stadt Odintsowo. Darin heißt es: "Der Hangar einer Farben- und Lackfabrik steht in Flammen. Die Rettungsdienste sind bereits vor Ort. Nach Angaben von Augenzeugen waren Explosionen zu hören, danach stieg Rauch auf." Auf Twitter teilte unter anderem der ukrainische Nachrichtendienst Apostrophe ein Video des Feuers.
А от нарешті бавовна і в столиці РФ
— Апостроф (@apostrophe_ua) June 14, 2022
Потужна пожежа на лакофарбовому заводі в Одинцово, московська область. pic.twitter.com/5DGkmNKM4W
Wie kam es zu dem Fabrikbrand?
Kurz nachdem die Videos in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, kamen Behauptungen auf, dass der Brand menschengemacht sein könnte. Die Direktion für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte schrieb dazu auf Twitter, dass gar keine Farben oder Lacke, sondern Baumwolle dort hergestellt wurde. Dann gingen sie auf die angeblich von einigen Russen verübten Brandanschläge ein : "Ich frage mich, was in den Köpfen der russischen Propagandisten dieses Mal den Brand verursacht hat."
На заводі в місті Одінцово Московської області сталась бавовна.
— UA_StratCom (@StratCom_AFU) June 14, 2022
Цікаво, що стало причиною пожежі в умах російських пропагандистів цього разу?#StratCom_UA #UkraineRussiaWar #бавовна pic.twitter.com/PGtCuYTqTW
Sie beziehen sich damit auf Anschläge von Rekrutierungsbüros der russischen Armee, angezündeten Polizeiautos und Eisenbahnen. Daneben brannten ein Luftwaffenstützpunkt in der Nähe der Hafenstadt Wladiwostok und ein Kohlekraftwerk auf der russischen Insel Sachalin. Die Liste kann fortgeführt werden. Am 29. März ging eine Munitionsfabrik in Flammen auf.
Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs kommen immer wieder von der russischen und ukrainischen Seite Meldungen über Anschläge auf. Diese können oft nicht eindeutig belegt werden. Auch in diesem Fall müssen die Aussagen mit Vorsicht betrachtet werden. Denn beide Parteien nutzen Propagandamittel. Ob russische Saboteure hier ein Feuer auslösten, ist noch unklar.
Wegen Putins Angriffskrieg in der Ukraine? Haben Russen-Saboteure das Feuer gelegt?
Einige Beobachter gehen aber davon aus, dass russische Saboteure genug von Putins Angriffen haben und deshalb gewaltsam agieren. "Das passiert überall, und deshalb kann niemand sagen, dass es das Werk des ukrainischen Geheimdienstes oder ukrainischer Saboteure ist. Ukrainer könnten einige Sabotageakte in Grenznähe verüben, aber sie tun das nicht in Wladiwostok - offensichtlich waren es Russen, die das getan haben", zitiert der britische "Express" den ehemaligen russischen Duma-Abgeordneten und Anti-Putin-Aktivisten Ilja Ponomarjow.
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