Noch immer verlaufen die Waffenlieferungen an die Ukraine schleppend. Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, warnt nun vor den fatalen Folgen des russischen Angriffskriegs für Europa.
Vor knapp vier Monaten marschierten russische Truppen in die Ukraine und versuchten das Land einzunehmen. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisten erbitterten Widerstand. Nachdem die Kämpfe zunächst an mehreren Fronten tobten, konzentrieren sie sich nun auf den Osten und Süden der Ukraine. Mittlerweile fallen jedoch über der Hauptstadt wieder Bomben. Vitali Klitschko, ehemaliger Box-Profi und Bürgermeister von Kiew, schockt in einem Interview nun mit einer düsteren Prophezeiung.
Russland als Übermacht im Ukraine-Krieg: Vitali Klitschko appelliert an Westen
In einem Interview appelliert der 50-Jährige erneut an den Westen. Die Ukraine benötige dringend harte Unterstützungssanktionen und Waffen - und das so schnell wie möglich. "Die Russen haben mehr Soldaten, mehr Artillerie und mehr Ausrüstung – deswegen brauchen wir dringend Unterstützung", sagte Klitschko gegenüber der "Bild". Er höre vom Militär, dass die seit Monaten angekündigte Unterstützung zwar zum Teil komme, aber nicht in der gewünschten Menge. "Das bedeutet: Wir verlieren einen Teil unseres Territoriums, wir verlieren Menschenleben."
Erneut Bomben auf Kiew! Russische Truppen zerstören Werksgebäude - Ukraine benötigt dringend Munition und Waffen
Die Hauptstadt der Ukraine sei trotz der Kämpfe im Osten und Süden weiterhin in Gefahr. "Kiew war ein Ziel und Kiew bleibt ein Ziel", sagte Klitschko im Interview mit der "Bild". Erst vor einer Woche sollen russische Bomben ein Werksgebäude in Kiew zerstört haben. "Die Sirenen heulen nach wie vor. Vor einer Woche sind vier Raketen eingeschlagen – in Kiew, in der Stadt. Der Himmel über unseren Köpfen ist nicht sicher. Das muss Europa verstehen", berichtet Klitschko. "Wir verteidigen nicht nur unsere Familien, unsere Städte und unser Land. Wir verteidigen auch die Werte jedes westlichen demokratischen Staates. Wir brauchen Unterstützung. Wir brauchen Munition, wir brauchen moderne Waffen, Verteidigungswaffen."
Düstere Prophezeiung! Holt sich Wladimir Putin die ehemalige DDR zurück?
Auch wenn die versprochenen Waffenlieferungen bislang eher schleppend verlaufen, will Vitali Klitschko dem Westen nicht die Schuld für den weiteren Kriegsverlauf geben. "Was die Schuld betrifft, kann man viel hin- und herschieben. Aber die Schuld an diesem Krieg liegt definitiv auf der russischen Seite", sagt Klitschko der "Bild". Putin beanspruche das ganze ehemals russische Territorium. "Sein Interesse endet auch nicht in Kiew und an der Grenze zu Polen. Er wird so weit gehen, wie wir es ihm erlauben." Er fügte hinzu: "Der Krieg wird auch an die Tür der Deutschen klopfen." Schließlich sei ein Teil von Deutschland einst Teil des sowjetischen Imperiums gewesen.
Auch Putin-Verbündeter Dmitri Medwedew warnte bereits vor möglichen Attacken auf Städte im Westen.
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bua/bos/news.de/dpa
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