Andere Länder, andere Sitten: Was uns Deutschen womöglich vollkommen normal erscheint, kann in Nordkorea drakonische Strafen nach sich ziehen. Im Reich von Diktator Kim Jong-un herrschen andere Regeln. Und die sind äußerst bizarr!
Die Demokratische Volksrepublik Korea, besser bekannt als Nordkorea, wurde am 9. September 1948 gegründet. Doch von einer Demokratie kann auf der nördlichen koreanischen Halbinsel keineswegs die Rede sein, denn der Staat wird totalitär regiert von Machthaber Kim Jong-un. Seit 2011 ist er der Oberste Führer Nordkoreas. Der "Ewige Präsident" hingegen ist noch immer symbolisch sein Großvater Kim Il-sung, der von 1948 bis 1994 an der Macht war und die Kim-Dynastie begründete.
Irre Regeln in Nordkorea: Der Ewige Präsident steht an erster Stelle
Mit der Person von Kim Il-sung gehen die ersten bizarren Regeln einher, die jeder Bewohner und jede Bewohnerin Nordkoreas (und vielleicht auch mutige Touristen) kennen sollten und befolgen müssen. Denn um den ewigen Präsidenten herrscht ein regelrechter Personenkult. So ist eine der wichtigsten Regeln in Nordkorea, dass in jedem Haushalt ein Bild des Ewigen Präsidenten Kim Il-sung hängen muss. Bricht ein Feuer aus, haben die Menschen die Pflicht, erst dieses Bild in Sicherheit zu bringen, ehe sie ihr eigenes Hab und Gut retten. Strafbar ist es übrigens auch, ein Bild mit dem Konterfei von Kim Il-sung oder Kim Jong-un zu knicken oder zu beschmutzen!
Nordkorea führte nach Tod von Kim Il-sung neue Zeitrechnung ein
Aufgrund der unsterblichen Liebe zum Ewigen Präsidenten ticken in Nordkorea die Uhren auch anders. Nach seinem Tod im Jahr 1994 wurde eine neue Zeitrechnung eingeführt. Seitdem ist sein Geburtsjahr 1912 der Beginn der Zeitrechnung nach dem sogenannten Juche-Kalender. Diese Jahresangabe wird zwar von den Bewohnern im Alltag nicht verwendet, findet aber im offiziellen Bereich Anwendung. Unser aktuelles Jahr 2022 entspricht somit der Angabe Juche 110.
Kim Jong-un führt tatsächlich Wahlen in Nordkorea durch - um den Schein zu wahren
Um den Schein als Demokratie zu wahren, finden in Nordkorea tatsächlich Wahlen statt, doch die werden natürlich manipuliert. Zwar gibt es drei Parteien, doch zur Wahl steht immer nur eine: die kommunistische Partei der Arbeit Koreas (PdAK). Diese bildet zusammen mit den anderen zwei Parteien Nordkoreas, der Koreanischen Sozialdemokratischen Partei (KSDP) und der Partei der Jungen Freunde der Chondo-Religion eine Einheitsfront, genannt Demokratische Front für die Vereinigung des Vaterlandes.
Kim Jong-un knallhart: Wer einschläft, wird erschossen
Weiterhin in Nordkorea streng verboten: Anrufe ins Ausland. Wer sich nicht daran hält, muss die Todesstrafe fürchten. Ähnlich streng geht Machthaber Kim Jong-un gegen Personen vor, die einschlafen, während der Chef spricht.Der nordkoreanische Verteidigungsminister wurde einst mit einer Luftabwehrkanone erschossen, weil er während einer Veranstaltung, auf der der Oberste Führer Kim Jong-un gesprochen hat, eingeschlafen war.
Kim Jong-un bestimmt Aussehen des nordkoreanischen Volkes
Bezüglich des Aussehens der nordkoreanischen Bevölkerung hat Kim Jong-un ebenfalls einige abstruse Regeln erlassen. So sind beispielsweise Röhrenjeans in Nordkorea verboten, da sie als Symbol des Kapitalismus angesehen werden. Weiterhin dürfen die Frauen in den großen Städten gar keine Hosen tragen und ihre Röcke müssen mindestens bis über die Knie gehen. Wenn die Nordkoreaner und Nordkoreanerinnen zum Friseur gehen, können sie nicht frei entscheiden, welche Frisur sie möchten. In den Friseurgeschäften stehen Mustertafeln, die das staatlich gewünschte Aussehen der Bürger genau vorschreiben. Für die Frauen gibt es 18 verschiedene Frisuren, für die Männer 10 zur Auswahl.
Nordkorea-Diktator Kim Jong-un bestimmt Beruf und Wohnort
Doch damit nicht genug: Auch die Wahl des Wohnortes und des Berufes wird von Kim Jong-un bestimmt und hängt maßgeblich von der sozialen Klasse und der Beziehung zum Staat ab. Zudem überwacht Kim Jong-un genau, welche Seiten im Internet besucht werden. Etliche Seiten sind in Nordkorea gesperrt und nicht frei zugänglich. Ebenso verboten sind ausländische Filme und Musik. Es gilt als Verbrechen und wird hart bestraft.
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fka/loc/news.de