Nachdem die russischen Truppen knapp 20 Prozent der Ukraine bereits besetzt haben, leistet die ukrainische Armee heftigen Widerstand und holt sich zahlreiche Gebiete zurück. Droht Wladimir Putin nun das nächste Debakel?
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Vor 100 Tagen marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Nachdem die Besetzung von Kiew scheiterte, konzentriert sich der Angriffskrieg derzeit auf den Osten des Landes. Russland soll derzeit 20 Prozent der Ukraine eingenommen haben. Doch die ukrainischen Streitkräfte geben nicht auf und versetzen Wladimir Putin in Alarmbereitschaft. Schlägt die Ukraine nun zurück?
Wladimir Putin kassiert Rückschläge: Ukraine-Armee erobert 20 Ortschaften zurück
Nach Militärangaben hat die ukrainische Armee im Süden des Landes 20 besetzte Ortschaften von russischen Truppen zurückerobert. Aus diesen Dörfern im Verwaltungsgebiet Cherson sei etwa die Hälfte der Bevölkerung geflüchtet, sagte der Leiter der regionalen ukrainischen Militärverwaltung, Hennadij Lahuta, am Mittwoch im Fernsehen. Der Angriff werde von Norden aus dem ukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk geführt, die ukrainischen Truppen rückten weiter nach Süden vor.
Unabhängig überprüfbar waren die Angaben nicht. Es gibt aber seit Tagen Berichte über Vorstöße der ukrainischen Armee im Süden, während sie gleichzeitig Stellungen im Osten wegen der überlegenen russischen Feuerkraft räumen muss. Die Stadt Cherson ist bislang als einzige ukrainische Gebietshauptstadt von der russischen Armee besetzt worden. Durch die Einführung des Rubels und die Ausgabe russischer Pässe unternimmt Moskau erste Schritte, um diese Region an Russland anzugliedern.
Versorgung der Russen stoppen! So wollen ukrainische Truppen die kreml-Soldaten schwächen
Um die russischen Truppen nachhaltig zu schwächen, versuchen die ukrainischen Streitkräfte derzeit eine wichtige Versorgungsachse im Nordosten von Cherson zu besetzen. Wird diese Verbindung abgeschnitten, könne die Schlagkraft der russischen Armee deutlich sinken. Die russischen Soldaten seien daher laut Militärexperten vom Institute for the Study of War (ISW) in Alarmbereitschaft. Sie versuchen sich zu sammeln, um den ukrainischen Vormarsch aufzuhalten. Zwar sprengten die russischen Truppen bereits mehrere Brücken, um die Ukraine-Soldaten an einem Fluss aufzuhalten. Doch die Distanz zwischen dem Fließgewässer und der anvisierten Straße beträgt nur einen Kilometer. Daher könnten die ukrainischen Truppen die Versorgung der Russen auch mittels Raketenbeschuss stoppen. Ob die Defensive der Kreml-Soldaten dem standhalten kann, ist unklar. Wladimir Putin verlegte den Großteil seiner Truppen in die Region Luhansk. Droht Putin nun ein weiteres Debakel? Verliert er eroberte Gebiete wieder?
Wie das britische Verteidigungsministerium berichtet, haben die russischen Truppenden Großteil der umkämpften ostukrainischen Großstadt Sjewjerodonezk eingenommen. Derzeit wüten die heftigsten Kämpfe um die städtische Siedlung Komyschuwacha. Das nächste Ziel der Russen sei die Großstadt Lyssytschansk.
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bua/bos/news.de/dpa