Eiskalte Pläne: Die Asow-Kämpfer aus dem Mariupoler Stahlwerk sollen mit dem Tod bestraft werden. Das verkündete der Justizminister der selbsternannten Volksrepublik Donezk.
Der Kreml geht eiskalt gegen die Asow-Kämpfer aus dem Stahlwerk im ostukrainischen Mariupol vor. Laut dem Justizminister der selbsternannten Volksrepublik Donezk soll ihnen die Todesstrafe drohen.
Kriegsgefangene im Krieg gegen Ukraine: Asow-Kämpfern droht die Todesstrafe
Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert Jurij Sirowatko am Montag (30. Mai), mit der Aussage, für die "Straftaten", die den Kämpfern vorgeworfen würden, "haben wir die schwerste Strafe: die Todesstrafe". Nach russischen Aussagen werden die 2.300 Kriegsgefangenen auf dem "Gebiet der DNR" (DNR ist die russische Abkürzung für die Donezka Narodna Respublika - "Volksrepublik Donezk") festgehalten. "Alle werden auf dem Gebiet der Donezker Volksrepublik festgehalten", sagte Separatistenführer Denis Puschilin am Donnerstag der Agentur Interfax. Bis zum vergangenen Wochenende haben sich mehr als 2400 ukrainische Verteidiger der Hafenstadt Mariupol, die im Donezker Gebiet liegt, ergeben, nachdem sie sich zuvor wochenlang im belagerten Stahlwerk Azovstal verschanzt hatten.
Russland will das ukrainische Asow-Regiment, dessen Mitglieder zu den in Mariupol gefangen genommenen Kämpfern zählen, als "terroristische Organisation" einstufen. Ein entsprechender Gerichtsprozess sollte ursprünglich am Donnerstag beginnen - wurde aber auf Ende Juni verschoben. Für die Mitgliedschaft in einer als terroristisch verbotenen Organisation drohen in Russland bis zu 20 Jahre Haft. Inwiefern die Einstufung die Mariupoler Kämpfer betreffen könnte, war zunächst unklar.
Putin will Asow-Kämpfer verurteilen - Freilassung gefordert
Die Ukraine hofft weiter darauf, dass die Männer und Frauen im Zuge eines Gefangenenaustauschs freikommen können - auch, weil die Separatisten in der selbst ernannten Volksrepublik Donzek bereits vor Jahren die Todesstrafe eingeführt haben. Moskau hat bezüglich eines möglichen Austauschs bislang aber noch keine Entscheidung verkündet. Olaf Scholz und Emmanuel Macron hatten am Samstag (28. Mai) mit Wladimir Putin telefoniert und gefordert, die Kämpfer freizulassen.
Das von Rechtsextremen gegründete und dominierte Regiment Asow zieht Moskau immer wieder als Rechtfertigung für seinen Ende Februar begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine heran. Das Regiment ist Teil der ukrainischen Nationalgarde - nicht der Armee. Darüber hinaus stufen internationale Experten die Behauptung, die gesamten ukrainischen Streitkräfte seien von "Neonazis" unterwandert, als unhaltbar ein.
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bos/hos/news.de/dpa
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