Nach dem Kampf um Mariupol droht der ukrainischen Hafenstadt offenbar eine Schreckensherrschaft. Angeblich soll Tschetschenen-Präsident Ramsan Kadyrow die Führung über die belagerte Stadt übernehmen.
Das Asow-Stahlwerk ist gefallen, die verbliebenen ukrainischen Soldaten wurden gefangenen genommen. Nach wochenlangen Kämpfen ist es russischen Truppen gelungen, Mariupol vollständig zu erobern. Dieukrainische Hafenstadt liegt in Schutt und Asche. Laut Berichten will Wladimir Putin die Führung der belagerten Stadt nun angeblich seinem Bluthund, Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow, überlassen.
Nach Kampf um Mariupol! Überlässt Wladimir Putin die Hafenstadt nun seinem Bluthund?
Wie das ukrainische Nachrichtenportal "Ukrainska Pravda" schreibt, sollen die ukrainischen Behörden eine indirekte Bestätigung erhalten haben, dass die russische Armee den tschetschenische Kämpfern Mariupol überlassen wolle. Als Quelle wird Petro Andriushchenko, Berater des Bürgermeisters von Mariupol, angeführt. Auf Telegram schrieb er, dass die neuen "Aufseher" der Stadt aus Tschetschenien kommen werden.
"Langsam wird klar, was die Besatzer mit Mariupol vorhaben", berichtet Andriushchenko. "Mariupol erwies sich als zu unfreundlich und nationalistisch. Um den Widerstand einzuschüchtern und zu unterdrücken, wird Mariupol an die Kadyrowisten übergeben. Einschließlich des Hafens und des Rechts zu plündern. Wir haben jetzt eine teilweise Bestätigung dafür erhalten."
Laut Andruschtschenko soll bereits am 17. Mai ein erstes Treffen zwischen dem Besatzungsbeamten und Staatsduma-Abgeordneten Sablin und den tschetschenischen Politikern Adam Delimkhanov und Ahmed Dolgaev in Mariupol stattgefunden haben. Dabei sollen Pläne für die "Wiederherstellung von Mariupol" diskutiert worden sein. "Die Kadyrowiten wurden als Gastgeber genannt und der Zeitplan des Treffens las sich eher wie eine Bewertung und Bestandsaufnahme dessen, was übrig geblieben war, als etwa ein 'Wiederherstellungsplan'", teilte der Berater des Bürgermeisters mit.
Ramsan Kadyrow: Der brutalste Anhänger von Wladimir Putin
Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow gilt als einer der brutalsten Getreuen von Wladimir Putin. Welches Schicksal nun Mariupol droht, lässt sich bereits erahnen. In einem Video, dass im April auf Telegram veröffentlicht wurde, sieht man wie knapp 50 Tschetschenen-Kämpfer vor einer Ruine in der Hafenstadt posieren. Die Islamisten verkündeten zu diesem Zeitpunkt bereits, dass sie Mariupol eingenommen haben. Beobachter haben jedoch erhebliche Zweifel daran, ob die Tschetschenen wirklich eine so große Rolle beim Kampf um Mariupol hatten.
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