Sie wollten Lebensmittel für das Wochenende oder einen Grillabend einkaufen - doch dann wird der alltägliche Gang zum Supermarkt zum Albtraum. Ein Schütze eröffnet das Feuer - mehrere Menschen kommen ums Leben. Die Ermittler haben einen schrecklichen Verdacht.
Ein Mann hat in der US-Stadt Buffalo das Feuer eröffnet und mindestens zehn Menschen getötet - die Polizei ermittelt unter anderem wegen eines Hassverbrechen. "Wir untersuchen diesen Vorfall sowohl als Hassverbrechen als auch als Fall von rassistisch motiviertem, gewaltbereitem Extremismus", sagte ein Ermittler der US-Bundespolizei FBI am Samstag in Buffalo. Der Mann sei direkt nach der Tat am Samstag in Gewahrsam genommen worden, sagte Bürgermeister Byron Brown. "Was als ein schöner Tag in der Stadt Buffalo begann, hat sich in einen schrecklichen Tag verwandelt. Ein Tag, der jedem Mitglied unserer Gemeinschaft das Herz bricht", sagte Brown.
Massaker in Buffalo: Polizei glaubt, Täter wollte Tat fortsetzen
Nach den tödlichen Schüssen in der US-Stadt Buffalo am Wochenende glaubt die Polizei, dass der Beschuldigte seine Tat fortsetzen wollte. "Wir haben Beweise gefunden, dass er Pläne hatte, seine Tat fortzusetzen, wäre er da rausgekommen", sagte Polizist Joseph Gramaglia am Montag beim Sender CNN. "Er hatte sogar darüber gesprochen, zu einem weiteren Laden zu fahren."
Tödliche Schüsse in US-Stadt Buffalo: Handelt es sich bei dem Massaker um eine rassistische Tat?
Der 18-jährige Täter sei nicht aus der Gemeinde, sagte der Bürgermeister. "Der Schütze reiste stundenlang von außerhalb dieser Gemeinde an, um dieses Verbrechen an den Menschen in Buffalo zu verüben", sagte Brown weiter. Die Tat ereignete sich in und vor einem Supermarkt. Es sei ein Tag gewesen, an dem die Menschen den Sonnenschein und alle möglichen fröhlichen Aktivitäten genossen hätten.
Nach Angaben der Behörden hatte der Schütze eine Kamera und trug einen Helm - er filmte die Tat und übertrug sie live in einem sozialen Netzwerk. Es gebe "bestimmte Beweise", die auf eine rassistische Tat hindeuteten, hieß es weiter. Die Mehrzahl der Opfer sei schwarz gewesen. Nach ersten Erkenntnissen handelte der Schütze allein. Der Supermarkt befindet sich mehrere Kilometer nördlich vomStadtzentrum Buffalos in einer Gegend, die vor allem von Schwarzen bewohnt wird. "Warum kommt ein Weißer hierher und schießt in einem schwarzen Supermarkt", sagte eine Anwohnerin im örtlichen Fernsehen.
Augenzeugen berichten von Horror im Supermarkt
EinPolizist beschrieb denTatort in der Zeitung "The Buffalo News": "Es ist, als würde man in einen Horrorfilm hineinlaufen, aber alles ist real." Die Zeitung zitierte auch einen Mitarbeiter des Supermarkts, der eigenen Angaben nach kurz vor dem Vorfall in den Kühlraum gegangen war. "Ich versteckte mich. Ich habe mich einfach versteckt. Ich wollte den Raum nicht verlassen", sagte er. Die Moderatorin des örtlichen Fernsehsenders WKBW sagte sichtlich erschüttert, dass ihr Ehemann etwa eine Stunde vor der Tat den Supermarkt besucht habe.
Die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, schrieb am Samstag bei Twitter, sie beobachte die Lage nach dem Vorfall in einem Lebensmittelgeschäft in dem Ort sehr genau. "Wenn Sie sich in Buffalo aufhalten, meiden Sie bitte das Gebiet und befolgen Sie die Anweisungen der Strafverfolgungsbehörden und der örtlichen Behörden."
Buffalo ist nach New York die zweitgrößte Stadt des Bundesstaats. Die Stadt mit rund 280.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist nur wenige Kilometer von den Niagarafällen entfernt. Die Wasserfälle sind eine weltbekannte Touristenattraktionen.
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bua/news.de/dpa