Um den Westen auszuschalten und um der Ukraine langfristig zu schaden, soll Wladimir Putin seine Hacker damit beauftragt haben, wichtige Satelliten lahmzulegen. Der Cyber-Angriff soll sich Berichten zufolge auch auf Europa ausgewirkt haben.
Es sind Berichte, die vor allem der Westen mit sorgenvollem Blick betrachten dürfte. Wie aktuell der britische "Express" behauptet, soll Russland gleich mehrere Cyber-Angriffe auf wichtige Satelliten verübt haben. Wie britische und US-amerikanische Geheimdienste nun bekannt gaben, habe der Angriff des Satelliten-Internetdiensts weitreichende Auswirkungen auf Europa gehabt.
Wladimir Putin legte Satelliten in ganz Europa lahm
Erst gestern hatten sich führende Vertreter der Five Eyes mit anderen internationalen Verbündeten getroffen, um über die weltweiten Cyberbedrohungen zu diskutieren. Die Five Eyes sind eine Geheimdienstpartnerschaft, der Australien, Kanada, Neuseeland, das Vereinigte Königreich und die USA angehören. Ihr jüngstes Treffen fand in Newport, Wales, im Rahmen der Konferenz CYBERUK 2022 des National Cyber Security Centre (NCSC) statt. Dabei wurde auch über die jüngsten Cyber-Angriffe der Russen diskutiert.
Russische Cyber-Angriffe: So arbeiten Putins Hacker
Demnach gehen die Experten davon aus, dass der russische Militärgeheimdienst "mit ziemlicher Sicherheit" sowohl an der Verunstaltung ukrainischer Regierungswebseiten als auch an der Verbreitung der zerstörerischen WhisperGate-Malware gegen die Ukraine am 13. Januar beteiligt war. Bei WhisperGate handelt es sich laut "Express" um eine Reihe von Schadprogrammen, die einen bösartigen Bootloader, der nach dem Start in den Arbeitsspeicher eines Computers eindringt und den lokalen Datenspeicher beschädigt, einen Datei-Downloader sowie einen Datei-Wiper enthalten.
Experten machen Russland für Viasat-Angriff verantwortlich
Den Experten des NCSC zufolge war Russland mit ziemlicher Sicherheit auch für den Cyber-Angriff auf das Hochgeschwindigkeits-Satelliten-Breitbandunternehmen Viasat verantwortlich, der etwa eine Stunde vor dem Einmarsch von Wladimir Putin in die Ukraine am 24. Februar erfolgt war. Bei diesem Angriff soll es sich um eine Malware namens "AcidRain" gehandelt haben, die Geräte lahmlegt, indem sie deren Datenspeicher löscht, bevor sie einen Neustart erzwingt.
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Russischer Cyber-Angriff beschädigt zahlreiche Endgeräte
Nach Angaben von Viasat hat der zerstörerische Eingriff in ihre Systeme dazu geführt, dass "Zehntausende von Endgeräten beschädigt und funktionsunfähig geworden sind und nicht mehr repariert werden können". Es wird vermutet, dass das Hauptziel des Viasat-Cyber-Angriffs das ukrainische Militär war. In der Tat hatte die Aktion weiterreichende Folgen und beeinträchtigte sowohl private als auch kommerzielle Internetnutzer auf dem gesamten Kontinent, schreibt "Express". Auch Windkraftanlagen in Mitteleuropa sollen von dem Angriff betroffen gewesen sein, heißt es.
Russische Cyber-Angriffe sollen ukrainische Befehls- und Kontrollstruktur stören
Nach Angaben des "Independent" sagte US-Außenminister Antony Blinken, dass der Cyber-Angriff darauf abzielte, "die ukrainische Befehls- und Kontrollstruktur während der Invasion zu stören, und diese Aktionen hatten Auswirkungen auf andere europäische Länder". Die britische Außenministerin Liz Truss erklärte nach dem Vorfall: "Dies ist ein klarer und schockierender Beweis für einen vorsätzlichen und bösartigen Angriff Russlands auf die Ukraine." Der Angriff, so Truss, "hatte erhebliche Folgen für die Menschen und Unternehmen in der Ukraine und in ganz Europa. Wir werden weiterhin Russlands bösartiges Verhalten und unprovozierte Aggression zu Lande, zu Wasser und im Cyberspace anprangern." Das Vereinigte Königreich werde laut Truss dafür sorgen, dass Russland "ernsthafte Konsequenzen" zu tragen habe.
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